Sedap! A Culinary Adventure

PC

Mit Sedap! A Culinary Adventure bringt das Entwicklerteam Kopiforge einen weiteren Couch-Kooptitel auf den Markt, der sich ganz dem Kochen verschrieben hat. Wie sich dieser Titel geschlagen hat und vor allem, ob es sich hierbei um einen wahren Konkurrenten der Overcooked-Reihe handeln kann, erfahrt ihr im aktuellen Testbericht!

Wenn das Kochen zur Jagd wird
Som hat ein Ziel: die beste Köchin der Insel Khaya zu werden. Doch in dieser Welt bedeutet Kochen weit mehr als nur Zutaten schneiden und am Herd stehen. In Sedap! A Culinary Adventure beginnt alles mit einer Reise auf eine geheimnisvolle, von Geistern und Fabelwesen bevölkerte Insel, auf der jedes Gericht eine Geschichte erzählt – und jede Mahlzeit erst durch Mut, Teamwork und Schweiß auf den Teller kommt.

Gemeinsam mit Gon, einem wortkargen, aber herzlichen Jäger, begibt sich Som in eine Welt voller kulinarischer Herausforderungen. Während sie in ihrer mobilen Dschungelküche schneidet, rührt und brät, zieht Gon los, um wilde Kreaturen zu erlegen, seltene Kräuter zu sammeln und die nächste Mahlzeit buchstäblich zu erkämpfen. Denn hier wachsen keine Tomaten im Supermarktregal – sie müssen gefunden, erkämpft und rechtzeitig geliefert werden, bevor der nächste Gast hungrig wird.

Was wie ein klassisches Koop-Kochspiel beginnt, entwickelt sich schnell zu einem intensiven Abenteuer mit kultureller Tiefe, charmanten Details und einer Prise Chaos. Willkommen auf Khaya – wo Essen nicht nur Nahrung ist, sondern Leidenschaft, Überleben und Kunst zugleich.

Zwischen Kochstress und Dschungel-Action
Das Herzstück von Sedap! A Culinary Adventure ist die dynamische Mischung aus Kochspiel und Abenteuer. Dabei setzt das Spiel nicht auf freie Rollenzuweisung, sondern auf eine klare Arbeitsteilung zwischen den beiden Hauptfiguren: Som, die Köchin, bleibt in der Küche und bereitet die Bestellungen zu, während Gon, der Jäger, draußen durch den Dschungel streift, Zutaten sammelt, wilde Tiere jagt und gelegentlich Monster bekämpft. Diese getrennten Aufgabenbereiche schaffen ein intensives Kooperationsgefühl – denn ohne gute Absprache geht hier gar nichts. Allerdings können beide Charaktere auch Kochen und Jagen, haben aber natürlich Ihre Stärken und Schwächen!

Stress in der Küche, Druck im Dschungel
Som hat alle Hände voll zu tun: Schneiden, rühren, kochen, anrichten, servieren – und das alles möglichst schnell, bevor die Kunden ungeduldig werden. Die Gerichte sind von südostasiatischer Küche inspiriert, was nicht nur optisch, sondern auch mechanisch für Abwechslung sorgt. Jedes Gericht besteht aus mehreren Schritten, die in der richtigen Reihenfolge ausgeführt werden müssen, manchmal mit zusätzlichen Minispielen wie Wok-Rühren oder dem perfekten Grillen über offenem Feuer.

Gleichzeitig kämpft Gon draußen gegen die Zeit – und gegen allerlei Gegner. Denn viele Zutaten müssen erst mühsam gesammelt oder durch Kämpfe erbeutet werden: Kräuter und Früchte müssen geerntet, dem Ingwer hinterhergelaufen werden und auch diverse Tiere müssen gejagt und erlegt werden, bevor diese im Kochtopf enden! Die Dschungelabschnitte erinnern an ein leichtes Action-Adventure mit Nahkampf, Ausweichrollen und simplen Kombos. Dabei trägt Gon nicht nur die Zutaten zur Küche, sondern muss auch gelegentlich Som vor eindringenden Kreaturen schützen.

Chaos mit System
Das Gameplay ist von Natur aus hektisch – aber nie unfair. Der Schwierigkeitsgrad steigt stetig, neue Rezepte und Gegner werden eingeführt, und mit jeder Mission wird Timing wichtiger. Wer zu lange braucht, verliert nicht nur Sterne, sondern riskiert, dass die Bestellungen verfallen oder Gäste einfach gehen. Trotzdem motiviert das Spiel durchgehend, vor allem durch das klare Fünf-Sterne-System pro Level, das zu besserer Leistung anspornt.

Koop ist König – aber auch allein möglich
Am besten funktioniert Sedap! im Koop-Modus – lokal oder online. Hier zeigt sich die ganze Stärke der asymmetrischen Rollenverteilung. Man muss sich ständig absprechen: „Ich brauche Hähnchen!“, „Da kommt ein Monster zur Tür!“, „Schnell, die Suppe brennt an!“ Der Spielfluss ist vergleichbar mit dem von Overcooked – nur mit mehr Tiefgang und Action.

Wer allein spielt, kann Gon oder Som übernehmen. Das funktioniert erstaunlich gut, auch wenn die Herausforderung im Solo-Modus deutlich höher ist. In hektischen Situationen fehlt oft die nötige Flexibilität, und manche Aufgaben dauern länger – für Puristen aber trotzdem eine spannende Herausforderung.

Fazit
Sedap! A Culinary Adventure
überzeugt als charmante und erfrischende Alternative zu klassischen Koop-Kochspielen. Die klare Rollenverteilung zwischen Som und Gon bringt frischen Wind ins Genre und sorgt für eine spannende Mischung aus Küchenchaos und Action-Abenteuer. Besonders im Koop entfaltet das Spiel sein volles Potenzial – mitreißend, hektisch, aber auch wahnsinnig unterhaltsam.

Die liebevoll gestaltete Welt, die starke Einbindung südostasiatischer Kultur und das stimmige Zusammenspiel von Gameplay, Optik und Sound heben Sedap! positiv von der Masse ab. Trotz kleinerer Schwächen bleibt das Spiel durchweg motivierend und belohnt gute Teamarbeit mit sichtbarem Fortschritt und jeder Menge Spaß.

Für Fans von Koop-Spielen mit Anspruch, Kreativität und kultureller Tiefe ist Sedap! ein echter Geheimtipp – und ein Beweis dafür, dass Kochen und Kämpfen hervorragend zusammenpassen können.

Klare Empfehlung für alle, die gemeinsam Chaos lieben – und Geschmack haben.

Good

  • Abwechslungsreiches Gameplay
  • Asiatisches Flair
  • Minigames bei der Zubereitung
  • Spannende Ressourcenbeschaffung

Bad

  • Langzeitmotivation fehlt
7.5

Befriedigend

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