Aven Colony

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Kolonien auf fernem Planeten bauen und verwalten, Nahrung anbauen, Siedler betüddeln, seltsame Flugaliens abwehren und dabei noch spannende Entdeckungen machen – Bester Job oder Dienst nach Vorschrift?
In Aven Colony finden wir’s heraus.

Eine gewachsene Kolonie. Am linken Rand: Unsere Konferenzschaltung mit der Führungsriege.

Häusle baue in der Ferne

Der Planet Aven Prime wird durch ein Kolonieraumschiff der Erde mit den Namensgebenden Siedlungen bestückt. Um den Aufbau kümmern wir uns als Kolonie-Bürgermeister immer höchstpersönlich. Ähnlich wie in der Anno- oder Siedler-Reihe setzen wir wichtige Gebäude, bauen Warenkreisläufe auf und haben immer ein Auge auf die Zufriedenheit unserer Kolonie-Bewohner.
Von unseren Vorgesetzten erhalten wir immer wieder neue Aufgaben, die es zu erfüllen gilt. Etwa eine bestimmte Anzahl an Siedlern unterbringen, oder die Energieversorgung auf ein bestimmtes Niveau heben.

Neben Strom benötigen unsere Siedler auch saubere Luft, Wasser und Nahrung. Letztere wird direkt auf dem Alien-Planeten angebaut. Entweder in offenen Farmen oder  geschlossenen Gewächshäusern. Komischerweise gedeihen unsere Pflanzen (Gemüse von der Erde, sowie einheimische Alienpflanzen) bei beiden Anbauformen nur in bestimmten Gebieten.
Nach und nach kann man die angebauten Feldfrüchte in komplexere Produkte wie (Alien)Brot und Kuchen umwandeln – sofern zuvor erforscht. Das kann man sich aber getrost sparen, da unsere Schützlinge auch mit schnödem Brokkoli und Quinoa zufrieden sind. Da man als Koloniechef in der fernen Zukunft eine strikte Veganer-Schiene fährt, muss man sich um Tierhaltung und -Verarbeitung keine Gedanken machen. Das hält die Produktionskette immerhin recht überschaubar, aber auch simpel.In Regelmäßigen Abständen werden unsere Gebäude von fliegendem Aliengetier angegriffen.
Gut platzierte Plasmakanonen helfen hier.

In der Nahansicht gibts nicht viel zu sehen, ist aber trotzdem ganz hübsch.

Interessantes Setting

Schon früh im Spiel stoßen unsere Vorgesetzten auf Hinweise, dass der Planet mal von einer hochentwickelten Alienrasse bevölkert war und zudem noch von einem weit fortgeschritteneren Volk beeinflusst wurde.
Im Spielverlauf wird man nebenbei immer wieder in Skype-ähnliche Konferenzschaltungen der eigenen Vorgesetzten mit Forschern und Ingenieuren hinzugefügt. Dort werden dann die neusten Funde und Erkenntnisse besprochen. Diese Unterhaltungen sind vor allem im Englischen super vertont und die Charaktere sehr menschlich dargestellt.
Das Setting erinnert stark an die Mass Effect Serie, besonders an Andromeda. Mit dem Unterschied, dass man hier nicht als Pathfinder dem Geheimnis einer vergangenen Zivilisation hinterher jagt. Vielmehr sitzt man durchgehend in einer Kolonie fest und bekommt das aufregende Geschehen nur am Rande mit. Wirklich eingreifen kann man in den Plot bis auf kleinere Quests der Vorgesetzten aber nicht.

Die verschiedenen Gebiete, die wir in den einzelnen Leveln besiedeln unterscheiden sich optisch deutlich.

Abwechslung im Job – Mangelhaft

Die Rahmenhandlung bleibt den Spielverlauf über also nett inszeniert (primär: vertont), für den eigenen Job als Bürgermeister aber  irrelevant. Hinzu kommt mangelnde Abwechslung:

Egal in welchem Level wir uns befinden oder wie sehr die zu Verfügung stehenden Ressourcen sich unterscheiden – wir bauen stets die gleichen Gebäude in ähnlicher Reihenfolge. Mehr oder weniger von Anfang an stehen uns alle Gebäudetypen und Upgrades zur Verfügung. Eine wirkliche Motivation es in den nächsten Level zu schaffen besteht, von der Story abgesehen, also nicht.
Die zu erfüllenden Aufgaben sind meist willkürlich und leicht zu erfüllen.
Nach 10-15 Stunden erreicht man die Abschluss-Sequenz, die die Story zu Ende erzählt, uns aber mit dem Gefühl zurücklässt, unsere Zeit nicht wirklich sinnvoll oder unterhaltsam verbracht zu haben.

Spannende Expeditionen spielen sich ausschließlich auf dieser Übersichtskarte ab. *gähn*

Fazit – Verschenktes Potential

Aven Colony ist kein wirklich schlechtes Spiel. Es sieht nett aus, hat eine solide Spielmechanik und für ein Aufbauspiel sogar eine recht coole (wenn auch generische) SciFi Story. Leider fehlt es aber an zu vielen Stellen an Substanz und Abwechslung, um wirklich Spaß zu machen.

Good

  • Musik und Grafik sehr angenehm
  • Steuerung meist gut gelungen
  • Gut vertonte Story-Schnipsel

Bad

  • Keine Abwechslung beim Aufbau
  • Keine interessanten Missionen
  • Kaum eigene Einbindung in die Story
6

Ausreichend

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