Industrie Manager: Future Technologies

Bei vielen Titeln, die dem Genre der Wirtschafs-Simulation einzuordnen sind, wird man zunächst sein Abenteuer mit der Gründung einer neuen Firma beginnen – oder zumindest in die Übernahme einer bereits bestehenden Firma eingeführt. Industrie Manager Future Technologies hingegen versucht den Spielern diesen Part abzunehmen und verzichtet gänzlich auf eine solche Optionsmöglichkeit. Somit werden wir auch auf keine eigentliche Hintergrundstory in Form eines Kampagnenmodus stoßen, sondern stürzen uns lediglich in einen Endlos-Modus, welcher sich in verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilen wird. Natürlich kann man an dieser Stelle behaupten, dass eine Geschichte rund um das Unternehmen in einem solchen Genre eher zweitrangig ist. Dennoch haben bereits ältere Titel bewiesen, dass zumindest ein gewisses Maß an Abwechslung durch die Möglichkeit einer Kampagne aufkommen könnten.

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Lediglich eine kleine, bis zu 15 minütige Einführung wird uns mit den wichtigsten Informationen ausstatten, welche wir für die Führung eines Unternehmens benötigen werden. An dieser Stelle können wir jedoch bereits verraten, dass eine Menge Arbeit auf uns zu kommen wird. Denn die Interaktionsmöglichkeiten wirken anfänglich mehr als nur erdrückend.

Verwunderlich ist es nur, dass wir vor Spielbeginn neben dem eigentlichen Schwierigkeitsgrad, in welchem unser Startkapital definiert wird, zusätzlich noch einen von insgesamt acht möglichen Geschäftsführern auswählen können. Denn irgendwie verstehen wir einfach nicht, warum wir unser Unternehmen nicht durch einen eigens definierbaren Namen gestalten können. Denn auch die Wahl der soeben angesprochenen Geschäftsführer wird keine Auswirkungen auf unsere zukünftige Arbeit haben. Mit dieser Optionsmöglichkeit wird man nämlich einfach nur nach optischen Belieben entscheiden können. Zumindest können wir unserem Unternehmen noch die Richtung vorgeben, in welche wir forschen und produzieren wollen. Dafür stehen uns insgesamt sechs verschiedene Branchen zur Verfügung: Accessoires, Biotechnik, Mode, Nahrungsmittel, Software und Unterhaltungselektronik. Je nach Wahl kann der Produktionsweg von einem recht simplen System bis hin zu weitaus komplexeren Systemen gehen. Jedoch werden wir dies erst nach einer gewissen Spielzeit durch das Learning by doing Prinzip herausfinden.

Die Karriereleiter hinauf
Bei Industrie Manager Future Technologies werden wir anfänglich mit einer Handvoll Gebäuden interagieren können, welche zumindest für einen guten Überblick in der frühen Spielphase sorgen wird. Auf diese Art und Weise können wir zumindest neben der eigentlichen Grundversorgung auch die ersten kleineren Produktionen antreiben. Damit das eigene Unternehmen auch wirklich auf dem globalen Markt als Konkurrenzfähig erscheint wird man sein Sortiment ausbauen müssen. Um neue Produkte herstellen zu können muss man zunächst ein Forschungszentrum errichten, in welchem man neue Gebäude und Produkte erforschen kann.

Sobald man die ersten neuen Produktkategorien erforscht hat ist das Prinzip recht einfach und plausibel aufgebaut. Je nach Produktart, welches wir herstellen und verkaufen wollen, benötigt man eine gewisse Anzahl Ressourcen. Entweder man erwirbt diese auf dem Weltmarkt, oder versucht diese in eigens aufgestellte Fabriken selber herzustellen. Da es sich um eine Wirtschafts-Simulation handelt wird man auch Mitarbeiter für jede Fabrik einstellen und die Produktionsmenge der diversen Ressourcen vorgeben müssen. Damit die Herstellung der Produkte dann auch wirklich angetrieben wird sind letztlich nur noch Fahrtrouten zu erstellen. Die Warenlager sorgen im gleichen Atemzug noch für die dementsprechende Verteilung zu unseren Produktionsstädten. Dann steht dem aufstrebenden Unternehmen eigentlich nichts mehr im Wege und wir können unsere frisch produzierte Ware endlich dem Weltmarkt präsentieren! Allerdings sollten wir den Weltmarkt auch immer im Auge behalten. Denn Angebot und Nachfrage bestimmen auch im Industrie Manager Future Technologies den Preis, zu welcher die Ware schlussendlich verkauft wird.

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Expandieren heißt das Zauberwort
Da wir anfänglich nur über ein begrenztes Areal verfügen, auf welchem wir unsere Fabriken und Farmen errichten, ist früher oder später ein gewisser Platzmangel angesagt. An dieser Stelle müssen wir unser hart verdientes Geld investieren und weitere Sektoren hinzukaufen damit wir, wie hoffentlich auch unser Bankkonto, Exponentiell wachsen können!

Sollten wir aber dennoch zu einem gewissen finanziellen Engpass gelangen gibt es verschieden Möglichkeiten die Haushaltskasse ein wenig aufzuwerten. Unter anderem können wir uns ein Darlehen mit Zinsen bei der Bank beordern oder Anteile unserer Firma in Form von Aktien verkaufen. Bei letzterem sollte man nur darauf achten, dass man nicht mehr als 50% seiner Aktien verkauft, da es ansonsten passieren kann, dass ein Konkurrent unsere Firmen übernimmt. Sollte dieser Fall jemals eintreten haben wir zumindest das Spiel verloren. Aber dieses Geschäftsmodell kann man wahlweise auch auf seine Konkurrenten anwenden. Hat man somit genügend Geld auf der hohen Kante sollte man sich vielleicht auf die Aktienjagd seiner Konkurrenten begeben und gegebenenfalls deren Firmen übernehmen.

Fazit:
In der heutigen Zeit sind Wirtschafts-Simulationen recht rar gesät, da es anscheinend keine wirklich große Fangemeinde mehr für dieses Genre existiert. Industrie Manager Future Technologies setzt zumindest einige interessante Akzente, welche durchaus ein gewisses strategisches Feingefühl voraussetzen. Dennoch fehlte mir schlussendlich doch, neben dem eigentlichen Endlosspiel, ein Kampagnenmodus. Natürlich ist es fraglich inwiefern ein Storymodus in solch einem Genre für weiteren Spielspaß sorgen kann, aber allgemein betrachtet wirkt es doch zu einseitig. Selbst die verschiedenen Schwierigkeitsgrade können nicht für die nötige Abwechslung sorgen, welche wir uns anfänglich von solch einem Titel versprochen haben. Liebhaber dieses Genres können aber mit Sicherheit einen Blick in Industrie Manager Future Technologies riskieren, da zumindest die verschiedenen Technologiezweige für ein paar Stunden Spielspaß sorgen können.

Good

  • Gutes Wirtschaftssystem

Bad

  • Keine Kampagne
  • Fehlender Storymodus
6.5

Ausreichend

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