Mit dem PvPvE Top Down ARPG Vaultbreakers versucht das Entwicklerstudio BetaDwarf einen Fuß in das Genre zu setzen und setzt dabei gänzlich auf PvPvE. Es warten demnach spannende Online-Gefechte mit Extraktion-Elementen.
Wir haben uns im aktuellen Playtest ins Getümmel gestürzt und berichten euch von unseren Erlebnissen.
ARPG trifft auf PvPvE-Extraction
Vaultbreakers versucht klassische Action-RPG Elemente mit modernen Extraction-Survival-Mechaniken zu kombinieren. Was auf den ersten Blick wie ein bunter Top-Down-Brawler wirkt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als ambitioniertes Hybridprojekt, dass Elemente aus Diablo, Escape from Tarkov, The Cycle und League of Legends miteinander verbindet.
Im Kern bleibt Vaultbreakers ein Action-Rollenspiel: Du steuerst einen von mehreren einzigartigen Champions aus der isometrischen Perspektive, entwickelst ihn über Skills und Ausrüstung weiter und kämpfst dich durch Horden von Feinden. Doch der Clou liegt im Drumherum – denn jedes Match ist mehr als nur eine PvE-Erfahrung à la Diablo.
Der Spieler wird eine Auswahl mehrerer Areale haben, in welcher wir uns gegen diverse Kreaturen zur Wehr setzen und Loot einsammeln müssen. Hierbei wird es auch zahlreiche Quests geben, die uns einen gewissen roten Faden geben werden – dazu aber später mehr.



Neben den oben erwähnten gegnerischen Minions auf der Karte werden wir aber auch auf andere Spieler stoßen können, die entweder allein oder in Gruppen unterwegs sein werden. Diese werden auch ihre eigenen Ziele verfolgen und können uns im Kampf entweder unterstützen oder in den Rücken fallen. Letzteres ist allerdings deutlich wahrscheinlicher, da wir durch das Ausschalten der Gegner deren Loot erhalten können, was wiederum für Vorteile sorgen wird. Aber bevor man sich auf einen Kampf einlässt muss man bedenken, dass sämtliche Ausrüstungsgegenstände und 50% des Loots verloren gehen werden, falls wir den Kampf verlieren sollten.
Das schafft eine konstante Bedrohungslage, die das PvE-Erlebnis massiv aufwertet.
Insgesamt zeigt sich hier ein Genre-Mix, der durchdacht wirkt: die unmittelbare Action eines ARPGs, kombiniert mit der strategischen Tiefe eines Extraction-Shooters, verpackt in ein System, das sowohl Solo- als auch Teamspieler:innen anspricht. Vaultbreakers könnte damit eine spannende Lücke füllen – vor allem für jene, die auf temporeiche Kämpfe stehen, dabei aber nicht auf Taktik, Risiko und Nervenkitzel verzichten wollen.

Unterschiedliche Maps
Bevor wir uns in den Kampf stürzen können, werden wir Areale auf einer Karte aussuchen dürfen. Im Playtest standen uns zwei zur Auswahl, weitere wurden aber schon angekündigt, waren aber nicht verfügbar. Es werden auch nicht gleich zu Beginn alle zur Verfügung stehen, sondern wir müssen gewisse Punkte in unseren Matches sammeln, um weitere Areale freischalten zu können.
Die Karten sonst sind aber zunächst gleich aufgebaut. Es wird mehrere Bereiche geben, die man auf einer Mini-Map einsehen können. Jeder Bereich der Karte wird andere Gegnertypen und zu sammelnde Ressourcen bereithalten und auch Bereiche, die zunächst verschlossen scheinen. Um zu den Bereichen zu gelangen wird eine Art Zauber benötigt, die einen gewünschten Part zugänglich macht. Sobald ein Spieler dies gemacht hat wird es eine Information geben und alle Spieler auf der Map werden dann den Zugang dorthin haben. Entsprechend muss man immer auf der Hut sein, da auch gegnerische Spieler sich dann zu diesem Ort bewegen können. Auch Extraktionspunkte, mit denen man sich aus der Karte wieder zurück zur Basis teleportieren kann, werden dort angezeigt.

Auch das Layout der Karten ist taktisch relevant. Einige Areale bieten viele Verstecke, Engpässe und Sichtblockaden, die ideal für Hinterhalte oder das Vermeiden von Konfrontationen sind. Andere sind offener gestaltet und zwingen zu direkter Konfrontation – was besonders im PvPvE-Kontext für intensive Begegnungen sorgen kann. Wer sich in einem Run für ein bestimmtes Areal entscheidet, trifft damit auch immer eine Entscheidung über die Spielweise: Schleichen oder stürmen, erkunden oder extrahieren?
Schließlich tragen auch die optische Gestaltung und das Sounddesign ihren Teil zur Atmosphäre der Areale bei. Jede Karte hat ihren ganz eigenen Stil – von düster-bedrohlich über farbenfroh-magisch bis hin zu technologisch-fremdartig. Diese visuelle Abwechslung sorgt dafür, dass das Spiel trotz der Top-Down-Perspektive nie monoton wirkt.
Vaultbreakers schafft es mit seinen Karten, mehr als nur Schlauchlevels oder Loot-Gebiete zu bieten. Stattdessen sind die Areale lebendige Spielräume voller Möglichkeiten, Geheimnisse und Risiken. Für Fans von taktischer Erkundung, cleverem Teamspiel und unvorhersehbaren Begegnungen bieten diese Welten eine perfekte Spielwiese – und könnten sich langfristig zum Herzstück des Spiels entwickeln.
Taktik, Timing und Teamplay – Das Gameplay von Vaultbreakers
Das Gameplay von Vaultbreakers ist vielschichtig, temporeich und auf den ersten Blick vertraut – doch unter der Haube versteckt sich ein durchdachtes System, das klassische Action-RPG-Elemente mit innovativen Mechaniken verbindet. Wer hier nur simples Hack’n’Slay erwartet, wird schnell merken: Jeder Schritt, jeder Angriff und jede Entscheidung zählt.
Im Mittelpunkt stehen die verschiedenen einzigartigen spielbaren Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Stärken und Spielstilen. Manche sind Nahkampfmonster mit Flächenkontrolle, andere setzen auf Mobilität, Fallen oder magische Fernangriffe. Jede Figur bringt ein eigenes Skill-Set mit, das sich im Matchverlauf dynamisch weiterentwickeln lässt. Dabei gibt es keine klassischen Talentbäume, sondern modulare Upgrades: Du entscheidest während des Laufs, welche Richtung du einschlägst – ob du deine Schadensspitzen erhöhst, dein Überleben sicherst oder Teamfähigkeiten ausbaust. Das sorgt für Flexibilität und verhindert starre Meta-Builds.

Der Gameplay-Loop besteht aus einer Mischung aus Erkundung, Kampf, Ressourcenmanagement und Risikoabschätzung. Zu Beginn eines Laufs betrittst du gemeinsam mit deinem Team – oder auch solo – eines der Vault-Areale. Dort sammelst du Ressourcen, erledigst feindliche Gegner, öffnest verschlossene Truhen und jagst nach seltenen Artefakten. Doch es gibt keine sicheren Zonen: Jeder Run ist eine tickende Zeitbombe. Je länger du bleibst, desto gefährlicher wird es – durch stärkere Gegner, zunehmenden Druck durch andere Spieler, Stürmen oder einer kleiner werdenden Map, was an Titel wie PUBG erinnert.
Kernstück des Gameplays ist das Extraction-Prinzip: Du kannst jederzeit aus dem Gebiet fliehen – vorausgesetzt, du erreichst mit deinem Team ein aktives Evakuierungsportal. Doch dieser Rückzug ist riskant. Extraktionspunkte sind rar, laut und meist stark umkämpft. Auf der Minimap sieht man auch, wenn ein Portal gerade aktiviert wird, was einen vielleicht auch zu einem Ziel werden lässt.
Wer zu früh geht, verpasst wertvolle Beute; wer zu spät kommt, riskiert alles zu verlieren. Stirbst du während des Laufs, ist deine Ausrüstung futsch – ein klassisches Risiko-Belohnungs-System, das für konstante Spannung sorgt.
Die Kämpfe selbst sind flott und fordernd. Anders als bei vielen traditionellen ARPGs ist Positionierung extrem wichtig. Ausweichrollen, Deckung und Fähigkeiten mit Cooldowns erfordern gutes Timing. Es gibt zwar Heiltränke, diese benötigen aber einige Sekunden bei Verwendung und werden nicht genutzt wie bei Diablo. Besonders in Konfrontationen mit anderen Spielergruppen oder aggressiven Changelings werden die Gefechte schnell chaotisch – und gerade dann zeigt sich, wer als Team funktioniert.
Apropos Teamplay: Vaultbreakers ist auf Kooperation ausgelegt. Zwar lässt sich das Spiel auch solo bestreiten, doch die Synergien zwischen den Spielern entfalten sich besonders in Gruppen. Ein gut platzierter Tank kann Gegner bündeln, während ein Flächenmagier zuschlägt; Supporter mit Buffs oder Kontrollfähigkeiten entscheiden oft über Sieg oder Niederlage. Das System belohnt Kommunikation und Planung – vor allem, wenn es darum geht, Extraktionsstrategien zu entwickeln oder riskante Bosse zu besiegen.

Ein weiteres interessantes Element ist die Interaktion mit der Spielwelt. Türen können verschlossen, Fallen ausgelöst oder Umgebungsobjekte zur Ablenkung genutzt werden. Auch der Umgang mit den Ressourcen – etwa ob man gesammeltes Material sofort nutzt oder für spätere Runs spart – ist spielentscheidend. Denn die Auswahl der Ausrüstungsgegenstände ist entscheidend für die Stärke des Charakters. Hinzu kommt ein Progressionssystem außerhalb der Runs, bei dem du über Erfolge neue Charaktere freischaltest, kosmetische Anpassungen erhältst oder langfristige Upgrades freispielst.
Kurz gesagt: Das Gameplay von Vaultbreakers ist mehr als bloßes Draufhauen. Es ist eine gelungene Mischung aus Taktik, Action und langfristiger Progression – mit einem hohen Maß an Entscheidungsfreiheit, ohne dabei überladen zu wirken. Wer es schafft, die Balance zwischen Mut zur Beute und kluger Flucht zu finden, wird in diesem Spiel nicht nur viel Spannung, sondern auch echte Erfolgsmomente erleben.

Der rote Faden – Das Questsystem in Vaultbreakers
Während viele Extraction-ARPGs den Fokus fast ausschließlich auf Loot und Survival legen, bietet Vaultbreakers ein Questsystem an, das als roter Faden genutzt werden kann. Somit wird man sich nicht nur mit zufälligem Loot beschäftigen, sondern sucht gezielt nach den Ressourcen, um Punkte zur Charakterentwicklung oder Aufwertung zu erhalten.
Anfänglich erscheinen die zur Auswahl stehenden Quests eher rar, werden aber relativ schnell sehr unübersichtlich, so dass wir nicht zu selten 10 verschiedene Quests gleichzeitig aktiv haben werden. Man kann sich also relativ schnell in der Vielzahl der Aufgaben verlieren, bekommt aber zumindest den Status jederzeit angezeigt. Wenigstens wird es auch eine Kiste geben, in denen wir unseren Loot verstauen können, um auch mehrere Missionen gleichzeitig absolvieren zu können. Vor allem Wichtig ist die Lagerung der Gegenstände auch, damit wir den Loot bei möglichem Ableben nicht wieder komplett verlieren werden und wieder von vorne anfangen müssen.

Fazit
Wir durften einen Blick in den aktuellen Playtest von Vaultbreakers werfen und waren bereits nach kurzer Zeit vom Gemplay gefesselt. Die Vermischung von ARPG und Extraction-Elementen in einer Top Down Ansicht hat wirklich für einen Suchtfaktor, mit gelegentlich auftretenden Frustmomenten, gesorgt. Ist man Solo unterwegs muss man sich ständig der Frage stellen, ob der erworbene Loot ausreichend ist oder wir uns auf die Suche nach noch mehr begeben wollen, aber auch das Risiko haben durch gegnerische Spieler ausgeschaltet zu werden. Denn auch wenn der Hauptteil der Kämpfe gegen Minions ausgetragen wird, kann es immer wieder zu brenzligen Situationen mit anderen Mitspielern kommen. Es obliegt unserer Entscheidung, ob wir versuchen aus den Kämpfen zu entfliehen, oder den Gegner zur Strecke bringen wollen, um auch deren Loot einzukassieren. Somit sind jegliche Matches immer wieder spannend zu erleben, da wir nie wissen, ob wir einen Evakuierungsstein aktivieren können oder nicht.
Auch die Charakterentwicklung ist nicht an einen klassischen Skill-Tree angelehnt, sondern zum einen von der Ausrüstung abhängig, aber auch von Upgrades und so genannten Perks. Letztere sind kleinere Bonis, die wir unserem Charakter zuweisen können. Aber auch die unterschiedlichen Charaktere werden jeden Spielstil gewissenmaßen abholen. Ob man lieber einen Fokus auf Nah- oder Fernkampf setzen möchte, ist vom Charakter abhängig, wobei auch jeder seine Vor- und Nachteile haben wird. In Gruppen wird man sich gegenseitig unterstützen können. Ist man alleine Unterwegs, so hat man gewisse Bonis im Kampf, um nicht stets Gruppen unterlegen zu sein.
Zusammenfassend war die erste Spielerfahrung in Vaultbreakers sehr positiv und ich blicke bereits jetzt mit Freuden auf die nächste Testphase im Juni. Bislang ist leider noch nichts bekannt, wann das Spiel veröffentlicht werden soll.

