Abandon Ship

Auf Abandon Ship war ich wirklich gespannt, denn immerhin hatten die Entwickler angegeben, dass es ein Mix unter anderem aus dem Strategietitel Faster Than Light sein soll. Und ich habe dieses Spiel geliebt! Wie viel FTL enthalten ist und ob es als Mix funktioniert, findet ihr in dieser Preview heraus!

Flucht vor dem Grauen
Der Schleier, der meine Gedanken vernebelte, lüftete sich als ich die Geburt dieses Ungetüms sah. Ich war einer von Ihnen, ein Anhänger des Kultes! Doch nun schwirrte in meinem Kopf nur ein Gedanke, Flucht! Ich schlug meine Bodyguards nieder, die abgelenkt waren und verschwand. Doch ich musste mich beeilen, bald schon würde man mein Fehlen bemerken. Der schnellste Weg ging durch das Gefängnis, doch alleine wäre eine Flucht unmöglich. Also schnappte ich mir die unbewachten Schlüssel und ließ die Insassen frei. Nicht alle, denn die Zeit war zu knapp. Draußen angekommen schnappten wir ein Schiff welches vor Anker lag, kappten die Seile und flohen. Doch der Kult war uns bereits auf den Fersen mit ihren eigenen Schiffen. Aus der Ferne bombardierten sie uns, ich lernte währenddessen schnell wie ich das Schiff zu steuern habe und gab die Befehle an meine Crew. Wir entkamen ihnen nur knapp, doch uns blieb keine Zeit der Ruhe, wir mussten uns beeilen! Die nähere Umgebung erkundeten wir und fanden etwas Gold. Das quadratische Gebiet verfügte über vier Ausgänge, drei von ihnen waren jedoch verschlossen. Beim einzigen Ausweg versperrte eine feindliche Patrouille den Weg, weswegen uns nur das Gefecht blieb. Ich lernte nach und nach die Feinheiten des Kampfes und obsiegte. Wir nahmen was wir aus den Trümmern bergen konnten und verschwanden.

Nervige Begegnung
Im neuen Bereich angekommen ließ ich meine Männer Position beziehen und speicherte deren Positionen ab. Das war sehr nützlich und sorgte in der Hektik des Kampfes dafür, dass ich meine Männer schnell wieder ihre Position einnehmen lassen konnte, wenn sie diese verlassen mussten. Als ich in diesem Gebiet das nächste Tor durchfahren wollte, ging es zunächst gar nicht. Erst als ich eine bestimmte Anzahl an Ereignissen hinter mich gebracht hatte, öffnete sich der Durchgang. Nach mehreren Seegefechten wurden wir verfolgt vom Kraken! Es war unmöglich ihn abzuschütteln und so kam es zum Kampf. Die Begegnung war langwierig und nervig. Das Ungetüm näherte sich dem Schiff und umklammerte es. Die Crew musste die Tentakeln angreifen um das Schiff zu befreien. Da wir der Kreatur keinen Schaden zufügen konnten, mussten wir fliehen. Doch aufgrund seiner immer gleichen Angriffe, die unser Vorhaben bremste, dauerte es einige Minuten bis wir dies konnten. Eine unnötige und wenig begeisternde Auseinandersetzung, wie ich fand. Waren wir doch zu keiner Zeit wirklich in Gefahr. Nachdem wir alle Begegnungen hinter uns gebracht hatten, schritten wir weiter voran ins nächste Gebiet.

Schiffsbruch ist kein Untergang
Wir suchten uns einen Hafen und betranken uns. In der Nacht griffen Ungeheuer an, Haliphrons. Nachdem wir sie überwältigt hatten, trennte ich mich von meiner Crew und lernte wie ich mein Schiff im Hafen verbessern konnte. Als ich fertig war, kam meine ehemalige Crew mit Gold zurück und in der Taverne kauften wir uns ein weiteres Schiffsmitglied. Um den Hafen zu verlassen mussten wir erst kämpfen, denn der Kult stellte sich uns entgegen und brachte Verstärkung in Form von Haliphrons mit, die einfach durch das Meer schwimmen konnten um uns zu entern. Ich war unaufmerksam und missachtete die Löcher die uns die Gegner durch ihre Bewaffnung zufügten. Wasser drang in unser Schiff ein und schließlich sanken wir. Dies wäre nicht passiert, hätte ich das Wasser abpumpen lassen. Doch noch war nicht alles verloren, als einziger Überlebender trieb ich auf Trümmern im Meer umher und hoffte auf Rettung. Je mehr Zeit verging, desto schwächer wurde ich. Doch letztendlich wurde ich gerettet und bekam ein neues Schiff um weiter machen zu können, wenn auch allein.

Anpassbare Gegner
Nachdem ich alles verloren hatte, wurde ich verfolgt und durfte nicht lange in einem Gebiet verbringen, ansonsten fand mich der Kult und ich musste mich einen von drei Gefahren stellen, den Kraken, ein Schiff des Kultes oder Haliphrons die mein Schiff enterten. Die waren auch das größte Problem, denn in hoher Anzahl waren sie schwer beizukommen. Doch es gab eine Möglichkeit dieser Begegnung zu entfliehen. Dafür musste man nur das Gebiet wechseln oder in einen Hafen eintreten. Nach und nach baute ich mein Schiff wieder auf, Geld und Lebensmittel bekam ich durch verschiedene Ereignisse, die sich aber oft wiederholten. Es war als ob ich unter chronischen Déjà-vus litt. Die bestrittenen Kämpfe waren alleine schwierig zu bewältigen, zum Glück hatten die Gegner alle ein ähnliches Schiff wie ich und die Crew bestand aus höchstens vier Personen. Es dauerte lange, doch meine Crew bestand bald aus sechs Personen, die Höchstzahl auf meinem Schiff, egal wie groß es auch war. Ich kaufte mir sogar ein größeres Schiff, eines meiner größten Fehler. Fortan hatten meine Gegner ähnliche Schiffe und deren Crew bestanden aus acht oder mehr Leuten.

Feuer und Säure
Aber meine Bewaffnung war ihnen stets überlegen, ich hatte eine Kanone die aus der Nähe eine hohe Chance hatte Feuer zu verbreiten und in Enternähe entflammte das Schiff immer. Leider wurde das Feuer immer viel zu schnell gelöscht, so dass es selten ein Problem war, da es auch keinen Schaden am Schiff zufügte. Ein Scharfschützengewehr hatte ich auch am Schiff montiert, damit konnte man gezielt Personen attackieren und guten Schaden verteilen. Damit war es sogar möglich, das Schiff zu entern, meine Crew auf dem Schiff umherlaufen zu lassen, während die Feinde sie verfolgten und sie dann einfach beschossen werden konnten, geheilt haben die sich auch nie. Immer zu liefen sie alle im Kreis meiner Crew hinterher. Auch Mörser hatte ich an Bord, sogar zwei dank meinem großen Schiff, beide verschossen Säure die erheblichen Schaden über Zeit zufügten. Nachdem die Gegner viel Schaden einsteckten, heilten sie sich meistens, außer es waren zu wenige an Bord und sie waren damit beschäftigt die Masten zu reparieren oder das Steuerrad besetzt zu halten, dann starben sie einfach elendig in der Säure.

Repetitive Seegefechte
Die Kämpfe wurden nach einer Zeit nur noch langweilig und repetitiv, immer das gleiche Muster. Keiner meiner Feinde verfügte über Raffinesse, fliehen war das einzige Manöver welches sie zu kennen schienen. Niemals wurde ich gerammt oder geentert. Obwohl meine Feinde durchaus, wenn ich nah dran war, mein Schiff betraten, um darüber zu ihrer Heilstation zu kommen. Auf meiner Reise gab es ein paar Möglichkeiten an sich immer ähnlich aussehenden, quadratischen Orten zu reisen, aber es war stark zielgerichtet, denn manche Tore öffneten sich nie und versperrten den Weg zu einem großem Umweg. Selten gab es auch natürliche Hindernisse, die mir unter anderem Schaden am Schiff zufügten, Feuer verbreiteten oder Löcher in mein Schiff verursachten, Blitz und Regen, Vulkane und Eisschollen, das war es aber auch schon. Immerhin war die musikalische Untermalung angenehm und niemals störend. Von drängenden bis ruhigen und manchmal bedrohlichen Klängen war alles dabei.

Verschiedene Systeme, wenig Änderung
Das eigene Schiff konnte auch über einige Systeme verfügen wie Harpune, Rettungsboot, Pumpe. Von jedem dieser Systeme gab es eine Verbesserung zu kaufen und auch die grundlegenden Systeme wie Masten, Heilstation und Steuerrad waren einmal verbesserbar. Leider gab es nur eine limitierte Anzahl an verschiedenen System und nur eine geringe Möglichkeit zur Verbesserung, in die man Gold investieren konnte. Sinkt das Schiff konnte man seine Crew retten indem sie auf das Rettungsboot geschickt wurden, danach trieb man auf dem Meer bis man gerettet wurde oder starb, jeder nach und nach. Zufriedenheit kam das einzige mal hier zur Geltung, obwohl man sie im Laufe der Reise durch Ereignisse oder der Taverne negativ wie positiv verändert hatte. Auch die Nahrung spielte hier nochmal eine Rolle, ansonsten war sie nur für Ereignisse oder der schnellen Reisemöglichkeit, eine Art Teleportation, zu gebrauchen.

Fazit:
Abandon Ship
ist ein netter Titel deren Geschichte, auf die sich fokussiert wird, nicht das notwendige Interesse in mir wecken konnte. Der Mix von FTL ist nicht richtig gelungen, zu oberflächlich das Ganze, es schien als ob die Entwickler nicht so richtig wussten, was FTL denn wirklich ausgemacht hat. Gezieltes ausschalten von gegnerischen Waffen oder Sektionen ist kaum möglich. Egal wohin man zielt, meistens macht man nur Schaden an den Mästen. Mit Mörsern hat man zumindest später eine Waffe mit der man gut einzelne Schiffsbereiche anzielen kann und von Anfang an ist eine Waffe montiert die die Masten des Schiffes angreifen, dennoch ist das zu wenig, denn der Schaden ist viel zu schnell repariert, so dass strategisch nur entern oder das Zerstören der Gegner übrig bleiben. Es gibt zu wenige Waffen die mehr als nur Schaden machen, Löcher oder Feuer sind zu schnell repariert, Wasser fix vom Schiff gepumpt. Die Säuremörser waren letztendlich die einzigen Waffen, die zu einer anderen Siegvariante geführt haben, aber auch nur in Verbindung mit dem Scharfschützengewehr, ansonsten wurde der Schaden durch Ärzte oder Heilstationen zu schnell geheilt. Gebiete und Ereignisse wiederholen sich zu schnell, es fehlt beiden an Variationen. Erkunden verfällt zur Fleißaufgabe um den nächsten Ort zu erreichen, der ein Stück der Geschichte offenbart aber ansonsten zum immer gleichen Ablauf führt. Nach wenigen Stunden ist man gesättigt und braucht eine Pause vom Spiel über mehrere Stunden oder Tage.
Aber das bedeutet nicht das Abandon Ship schlecht ist, Bugs sind mir kaum welche aufgefallen und verhinderten nicht den Spielfluss, die Grafik ist stimmig und das Spiel schön anzuschauen, die Musik war angenehm und niemals störend. Der Titel kann unterhalten, wenn auch nur für wenige Stunden, denn dann hat man schon alles gesehen. Aber einige Probleme sollen im Laufe des Early Access angegangen werden, so dass ich positiver Dinge bin und mich schon auf einen weiteren Blick auf dieses Spiel freue, wenn es fertig ist.

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