DiRT 4

Mit DiRT 4 will Codemasters wieder die klassische Rallye in den Fokus setzen. Wir haben uns auf die Piste gewagt und sagen Euch, ob wir den Weg aufs Siegertreppchen geschafft haben.

Da war die Piste wohl doch zu holprig

Spass oder Herausforderung?

Bereits zu Beginn des Spiels müssen wir eine weitreichende Frage beantworten – Gamer oder Simulation? Wollt Ihr lieber Spass haben oder herausgefordert werden? Im Gamer-Modus kann jeder, der mal ein Rennspiel gespielt hat, gute Erfolge einheimsen. Während die Simulation so einiges vom Spieler abverlangt. Unterschiedliche Fahrdynamiken bei verschiedenen Wetter- und Streckenbedingungen, sensiblere Lenkung, Ausbrechen des Hecks und die Einflüsse der Bodenbeläge und Reifen auf das Fahrverhalten. Wir müssen unser Fahrzeug quasi in und auswendig kennen, um es heil über die Schotterpisten zu bringen. Über zahlreiche Anpassungen an Fahrhilfen und Assistenten haben wir die Möglichkeit die beiden Modi so zu ändern, dass Gamer sich fast wie eine Simulation anfühlt und die Simulation uns ein wenig mehr Verschnaufpausen gönnt. Wem das alles noch nicht genug ist, kann seinen Rennboliden über zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten verbessern. Codemasters hat es in DiRT 4 wirklich geschafft, zwei unterschiedliche Zielgruppen für ein Spiel zu begeistern. Simulation-Nerds wie auch Feierabendrennfahrer kommen hier voll auf ihre Kosten.

Die Qual der Wahl

Ab auf die Piste

Im Fokus von DiRT 4 steht der Karrieremodus, quasi der Weg zur lebenden Fahrerlegende. Um diesen holprigen Weg aber bestehen zu können, brauchen wir ein schlagkräftiges Team, das uns dabei unterstützt. Nachdem wir ein paar Rennlizenzen freigeschaltet haben, geht es an die Teamgründung. Zuallererst benötigen wir Sponsoren, die uns finanziell unterstützen. Haben wir einen Vertrag in der Tasche können wir Mitarbeiter einstellen, die unser Auto reparieren, neue Sponsoren suchen und uns auf der Stecke unterstützen. Wie in jedem klassischen Karrieremodus arbeitet wir uns vom Rookie zum Superstar. Mit immer anspruchsvolleren Pisten und Fahrzeugen schafft es das Spiel die Motivation aufrechtzuerhalten.

Erstmal etwas Driften

Wer vor seiner Karriere noch ein wenig üben möchte, kann dies in der DiRT Akademie tun. Hier haben wir die Möglichkeit grundlegende und fortgeschrittene Fahrtechniken wie Bremsen, Gewichtsverlagerung, Kurvenfahren mit Handbremse, Kontrolle des Gas, Pendelmanöver und  mehr zu erlernen.

Immer auf den Beifahrer hören

Das Fahrverhalten wurde in DiRT 4 perfekt auf die Konsole gebracht. Besonders im Profi-Modus verzeiht uns unser Wagen keine Fahrfehler und seien sie noch so klein. Unterschiedliche Bodenbeläge werden perfekt auf die Fahrdynamik des Fahrzeugs übertragen, die wiederum ein hervorragendes Feedback durch den Controller an den Spieler weitergeleitet werden. Jede noch so kleine Bodenwelle läßt den Controller in unseren Händen erzittern. Ohne unseren Beifahrer sind die Strecken nicht zu schaffen. In den ersten Runden geht er uns noch gehörig auf die Nerven, wenn er ständig die nächste Kurve voraussagt. In einem 6 bis 1-Kurvensystem erklärt er uns den Schwierigkeitsgrad der nächsten Kurve, wobei Sechs für eine schnelle weite, und eine Eins für eine sehr enge Kurve steht. Wer jedoch sein erstes Rennen im Nebel absolviert hat, möchte auf seinen Beifahrer nicht mehr verzichten. Wir brettern quasi im Blindflug über die Piste und haben nur die Stimme des Beifahrers als Orientierung im Ohr. In solchen Rennen spüren wir förmlich die Anspannung, die sich auf den Controller überträgt.

Im Blindflug

Insgesamt gibt es vier unterschiedliche Rennoptionen. Die klassische Rally nimmt sicherlich den größten Teil ein. Die anderen drei sind klassische Rundkurse gegen die KI oder Online-Spieler. Neu ist ein Streckeneditor, mit dem wir die Möglichkeit haben aus allen verfügbaren Ländern und Pisten unser eigenes Renn-Event zu erschaffen. Der Clou an der Sache ist jedoch, dass wir unsere Pisten mit einem Schieberegler weiter definieren können. Hier wählen wir zuerst die Länge des Kurses und wie anspruchsvoll dieser werden soll. So wird aus einer Strecke, die wir zuvor blind gefahren sind, eine KIllerstrecke, die alles von uns abverlangt.

Pimp my Ride

Technisch fährt sich DiRT 4 sehr geschmeidig mit mindestens 60 Frames. Ausleuchtung und Wettereffekte bieten eine atemberaubende Optik, die jedoch nicht mit einem Forza 3 mithalten kann. Das will das Spiel aber auch nicht. Es ist kein Grafikmonster, das überall seine Schönheit präsentieren will, sondern ein Rennmonster, das fahrtechnisch alles von uns abverlangt.

Fazit

DiRT 4 macht einfach Spaß! Codemasters hat es geschafft gleich zwei Zielgruppen mit einem Spiel zu befriedigen. Simulationsfreunde werden aufgrund der zahlreichen Einstellung- und Optimierungsmöglichkeiten ihre helle Freude haben. Aber auch Arcadespieler, die sich nicht direkt in alle Möglichkeiten einarbeiten wollen, sondern nur Fahrspass verspüren möchten, kommen voll auf ihre Kosten. Bei der grandiosen Fahrdynamik kommt ein regelrechter Adrenalinrush zum Vorschein, der auf die nicht ganz konkurrenzfähige Grafik hinwegsieht.

Good

  • Hervorragende Fahrdynamik
  • Langzeitmotivation
  • Zwei Genres in einem

Bad

  • Zu wenig Strecken und Fahrzeuge
8.5

Gut

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