Doom Eternal

PC

Mit Doom Eternal bringt id Software den nächsten Titel des beliebten Genres auf dem Markt in ungewohnter schneller Spielweise. Wie sehr sich der Klassiker mit den Jahrzehnten verändert hat und worauf sich die Spieler freuen können haben wir für euch in unserem aktuellen Testbericht herausgefunden.

Auch dieser Herr muss das Zeitliche segnen

Die gute alte brachiale Vorgehensweise

Storytechnisch blicken wir in Doom Eternal zunächst auf eine völlig zerstörte Erde wieder, welche von Dämonen aus der Hölle quasi überrannt wurden. Es wurde fast die gesamte Menschheit ausgelöscht und der Kampf gegen die Höllen-Armee mit den Höllenpriestern scheint daher fast aussichtslos. Genau an dieser Stelle steigen wir als Doom Slayer in das Spielgeschehen ein und versuchen mit einer subtilen brachialen Vorgehensweise noch zu retten, was noch zu retten ist. Zum Glück koordinieren wir unsere Einsätze aus einer im All schwebenden Festung. Eine der wohl letzten friedvollen Umgebungen in dieser völlig zerstörten Welt.

Doom Eternal punktet zunächst durch sein rasantes Gameplay, was direkt von der ersten Minute an spürbar ist. Unsere Gegner können wir zwar problemlos in Stücke schießen, aber wir haben noch weitere Möglichkeiten bei denen wir noch nützliche Boni abgreifen können.
Zum einen zählen da die Glory-Kills, die neben einer netten Kill-Sequenz noch nützliche Lebensenergie spenden wird. Als weitere Möglichkeit können wir unsere Kettensäge in Szene bringen und unsere Gegner zerteilen. Es sieht nicht nur schick aus, wie wir unsere Gegner zurück in die Hölle bringen, sondern lässt das Spielgeschehen durchaus abwechslungsreich wirken. Und zu guter letzt erhalten wir noch weitere Rüstungspunkte. Wenn wir diese Aktionen im Kampf sinnvoll einsetzen werden wir die einzelnen Areale problemlos durchqueren können. Die Wichtigkeit kommt vor allem bei einem höheren Schwierigkeitsgrad zum tragen.

Es wird demnach recht schnell deutlich, dass es Doom Eternal nicht auf taktische Kämpfe, sondern auf einen direkten Schlagabtausch absieht.

Aufgeschnitten wirkt er nicht mehr so frisch

Was bietet das Schlachtfeld sonst noch?

Wer nun denkt, dass der Facettenreichtum bereits darauf fokussiert ist wird sich mit Sicherheit auf unterschiedliche Granaten freuen. Denn die Spreng- sowie Frostgranaten können im Kampf zudem sinnvoll eingesetzt werden, so dass selbst weiter entfernte Gegner unter Druck gesetzt werden können. Manche Gegner haben auch bei direktem Granatenbeschuss ihre Schwachstelle, so dass diese durchaus einen weiteren nutzen haben werden.

Aber auch die Hauptwaffen besitzen jeweils zwei Feuermodi, die über Upgrade-Kisten in den jeweiligen Arealen freigeschaltet und per Tastendruck getauscht werden können. Es obliegt somit an dem Spielstil jeden Gamers, worauf man sich am liebsten einlassen möchte und womit man am effizientesten umgehen kann.

Heiligende Kraft des Feuers

Abwechslungsreiche Areale

Wem vielleicht noch das enttäuschende Leveldesign aus dem Vorgänger in den Knochen hängen sollte kann sich auf abwechslungsreiche Areale in Doom Eternal freuen. Id Software hat wohl aus seinen Fehlern gelernt und sorgt für die notwendige Abwechslung. Wo wir auf einer zerstörten Erde starten werden wir in unserem weiteren Spielverlauf über überwucherte Heiligtümer, vereiste High-Tech-Basen, zerbrechende Mars-Monde bis zum zu höllengleichen Fabriken erleben können. In jedem Areal wurde auf die notwendigen Details geachtet, damit sich das Auge kaum satt sehen kann. Insbesondere in der ersten Welt kann ich nur die zerstörten riesigen Mechs, die man sogar teilweise einsetzen muss, positiv hervorheben.

Das Rätseln zwischen den Schlachten

In der Welt von Doom Eternal werden wir neben den rasanten Schlacht-Arealen auch auf Passagen stoßen, wo wir kleinere Rätsel lösen müssen um weiterkommen zu können. Auch dies rundet das Spielgeschehen sinnvoll ab und sorgt somit für ruhige Minuten in denen wir mal verschnaufen können. Um ein Beispiel zu nennen müssen wir ein Energiepaket in die Kanone eines zerstörten Mechs packen, so dass dieser einen letzten Schuss gegen eine Wand auslöst und uns somit den Weg freischießt.

Des Weiteren wird es auch jede Menge Sammel-Items, Soundtracks und Cheatscodes in den Maps zu entdecken geben, so dass wir die Augen immer offen halten sollten. Selbst Upgrade Punkte oder Kristalle werden wir finden können, mit denen wir unseren Prätoren-Anzug aufwerten können. Diese sind sogar auf unserer Map sichtbar, so dass wir nur noch hingelangen müssen. Zu guter letzt gibt es sogar Geheimlevel, in welchen wir die Gegner in einer gewissen Zeit eliminieren müssen. In diesen können sich die Spieler auf mehrere Wellen immer härter werdende Gegnerscharen freuen können. Als Verdienst erhalten wir Schlüssel, die wir für eine finale Superwaffe benötigen werden.

Areale wirken sehr Abwechslungsreich

Der Umfang lässt sich sehen

Wo Doom Eternal anfänglich nach einem Ego-Shooter in alt bekannter Splatter-Manier wirkt wird einem der Umfang im weiteren Spielverlauf doch schneller deutlich als man es erwartet hätte. Denn das umfangreiche Upgrade-System ermöglicht es den Spielern Waffen nach Belieben aufzuwerten. Die zusätzlichen Meisterungs-Herausforderungen, Runen, Prätor-Rüstungspunkte sowie Kristalle können bei insgesamt sechs Systemen doch schnell unübersichtlich wirken. Insoweit muss man diese stets im Auge behalten.

Sehr positiv anzumerken ist an dieser Stelle allerdings, dass jedes Upgrade tatsächlich spürbaren Einfluss auf das Gameplay haben wird. Ob Verbesserungen in der Durchschlagskraft bei Waffen oder Granaten oder bei der Beweglichkeit, Lebensenergie sowie Rüstungspunkten. Selbst wenn man sich an der circa 20 stündigen Kampagne noch nicht satt gesehen hat kann man diese erneut in Master-Levels durchleben.

Der Mech hat seine besten Tage hinter sich

Bleibt der Mehrspieler-Modus auf der Strecke?

Bei so viel ungewohntem Herzblut in der Kampagne kann doch die Angst aufkommen, dass der Mehrspielermodus vernachlässigt wurde. Vor allem, weil man die altbekannten Modi wie Deathmatch und co nicht zu Gesicht bekommen wird. Alternativ werden jeweils zwei Spieler Dämonen kontrollieren, die über mehrere Runden gegen einen Slayer antreten dürfen. Die Dämonen können hierbei neben den Angriffs- und Bewegungsmöglichkeiten noch auf Beschwörungsfähigkeiten zurückgreifen, die man aus der Kampagne wiedererkennen wird. Der Slayer hingegen wird auf das komplette Waffenarsenal zurückgreifen können. Zwischen den Runden stehen den Spielern jeweils verschiedene Upgrades zur Verfügung, die das Spielprinzip herausfordernder und abwechslungsreicher gestalten soll.

Ein großer Nachteil des Mehrspielermodus ist mit Sicherheit die Komplexität, die darin schlummert. Denn wenn die beiden Dämonen ihre Taktik nicht aufeinander abstimmen wird der Slayer ein einfaches Spiel haben. Dies wird insbesondere Spürbar, wenn ein Höllenkollege fallen sollte. Denn es bedarf einen gewissen Zeitraum für die Wiederbelebung, so dass Heilzonen und Beschwörungen geschickt eingesetzt werden müssen. Schade ist es zudem, dass es zum jetzigen Zeitpunkt keinen Ranked-Modus gibt. Zwar kann man auch immer auswählen, ob man Dämonen oder den Slayer spielen möchte, aber vielleicht hätte auch ein Zufallsprinzip, zumindest optional auswählbar, für mehr Abwechslung sorgen können.

Manchmal muss man auch hart anpacken!

Fazit:

Was man Doom Eternal zu Gute halten muss ist, dass es einfach Bock auf mehr macht! Das rasante Spielgefühl mit einem Mix aus kleinen Rätsel-Elementen und schönen (oftmals sehr übertrieben brachial dargestellten) Glory-Kills machen einfach Spaß! Schön ist es auch, dass mal wieder ein Ego-Shooter Wert auf einen abwechslungsreichen und durchdachten Singleplayer gelegt hat. Die Storyline ist auch nett erzählt und wird dem Spieler nicht aufgezwungen. Wer Lust hat lässt sich darauf ein, alle anderen Spieler können die einzelnen Zwischensequenzen nach Bedarf überspringen. Zudem sorgt auch das Upgrade-System für den Anreiz immer besser zu werden. Einzig und allein der Mehrspielermodus wird auf lange Sicht keinen allzu großen Wiederspielwert haben. Aber vielleicht wird id software diesen in naher Zukunft noch anpassen, so dass auch ein wenig mehr Fahrt in die Mehrspielerschlachten kommen kann.

Auch fliegende Gegner holen wir auf den Boden der Tatsachen zurück

Good

  • Rasante Kämpfe
  • Schön inszenierte Glory-kills
  • Viele unterschiedliche Gegnertypen
  • Vielseitiges Upgrade-System mit spürbaren Verbesserungen
  • Schönes Leveldesign

Bad

  • Mehrspielermodus wirkt recht schnell zu eintönig
  • Fehlendes Ranked-System im Multiplayer
9

Fantastisch

Lost Password