Far Cry 5 – Hours of Darkness DLC

PC PS4 Xbox One

Mit Hours of Darkness liefert Ubisoft den ersten DLC zu Far Cry 5 und ändert mal kurzerhand den Schauplatz und die Zeit.

Haben wir im Hauptspiel noch den idyllischen Landstrich Hope County, Montana im Westen der USA vom radikalen Sektenführer Joseph Reed und seiner nicht weniger skrupellosen Familie befreit, erleben wir in Hours of Darkness die Geschichte des GIs Wendell Redler während des Vietnamkriegs. Dieser ist zusammen mit seinen Kameraden auf einer Mission über dem vietnamesischen Dschungel.

Hours of Darkness

„Wir waren Brüder“

Während wir noch ein paar Scherze mit unseren Kameraden machen, wird unser Helikopter aus heiterem Himmel beschossen. Nach einer ziemlich unsanften Landung, befinden wir uns mitten hinter feindlichen Linien. Klingt irgendwie vertraut, oder? Natürlich werden wir von unserer Einheit getrennt und gefangen genommen. Aber aus zahlreichen Vietnamfilmen haben wir gelernt, dass das noch lange nicht das Ende ist. Unser Gefangenenlager wird von Uncle Sam bombardiert, so dass wir entkommen und quer über die Karte zu einem sicheren Evakuierungspunkt gelangen müssen. Zwischendurch retten wir unsere Kameraden und ein paar einheimische Kriegsgefangene, zerstören Propagandalautsprecher und kämpfen mit allen Mitteln gegen die NVA.

Hours of Darkness

Mit Bambusrohr und Kalaschnikow gegen die NVA

Apropos, mit allen Mitteln. Der Fokus von Hours of Darkness liegt primär auf leises Töten und Infiltrieren. Mit jedem lautlosen Kill füllen wir unseren Übelebensinstinkt, der nach und nach vier Vorteile freischaltet. Mit Adrenalin können wir uns schneller in der Hocke bewegen und Gegner innerhalb von zehn Metern automatisch markieren. Durch den Vorteil Geist können wir leiser laufen und erhalten weniger Schaden durch Stürze. Haben wir den sechsten Sinn, können wir nicht etwa besser Auto fahren, sondern markieren automatisch Gegner, die uns bald entdecken könnten und Raubtiere greifen uns seltener an. Werden wir selber zum Raubtier, können wir Feinde sogar durch Wände markieren. Werden wir allerdings entdeckt, sind alle Vorteile dahin und müssen wieder durch vier lautlose Kill aktiviert werden.

Hours of Darkness

Wer das Vietnam-Setting prädestiniert für eine Rambo-Runde sieht, wird nicht enttäuscht. Hierzu bietet das Spiel uns sogar Luftunterstützung an, die wir mittels des Fernglases anfordern können und feindliche Lager unter einen Bombenteppich begraben. Um diese Unterstützung nutzen zu können, müssen wir jedoch im Vorfeld feindliche Flakstellungen zerstören, damit unsere Kampfjäger ungestört in den vietnamesischen Luftraum eintreten können. Wer den DLC durchgespielt hat, kann im Actionfilmmodus noch mehr Dampf ablassen. In diesem Modus haben wir immer Luftunterstützung und können alle vier Waffenräder für genug Feuerkraft einsetzen.

Hours of Darkness

„Im Krieg steht man zu seinen Brüdern“

Wie wir Hours of Darkness spielen möchten, bleibt uns bis zum Ende fast völlig frei. Wer will, kann den DLC in 30 Minuten durchspielen, indem direkt der Evakuierungspunkt aufgesucht wird. Lassen wir uns aber hin und wieder ablenken, bietet das Spiel traditionell mehrere Nebenmissionen, die wir bestreiten können, aber nicht müssen. Retten wir unsere Kameraden aus der Kriegsgefangenschaft, stehen uns diese, wie im Hauptspiel, als Helfer zur Verfügung. Anders als in Far Cry 5 sind unsere Kameraden nicht unbesiegbar. Dieser Umstand nervt jedoch ziemlich, da sich unsere Helfer in vielen Situation einfach nur blöd anstellen und wir immer wieder ein Auge auf sie werfen müssen, damit sie nicht schnurstracks in ein Vietcong-Nest laufen. Ein weiteres neues Feature sind kleinere Attentätermissionen, in denen wir feindliche Offiziere ausschalten müssen. Werden wir jedoch entdeckt, ergreifen sie die Flucht und verschanzen sich naheliegenden Bunkeranlagen.

Hours of Darkness

Die Spielwelt von Hours of Darkness wirkt auf den ersten Blick relativ groß für einen DLC. Im Grunde handelt es sich jedoch um ein kleines Gebiet zwischen Reisfeldern und Bambuswäldern, in dem ein paar Außenposten, Gefangenenlager und Farmhäuser stehen. Ein paar schöne Akzente setzen ein kleiner Gebirgskamm und völlig ausgebrannte Dörfer.

Fazit

Die Idee mit einem Vietnam-Krieg-Setting war ganz gut, nur leider hapert es an der Umsetzung. Hours of Darkness bietet zu Beginn eine erfrischend, neue Spielwelt für alle, die Hope County bis auf den letzten Quadratzentimeter entdeckt haben. Nach und nach zerbricht jedoch die Euphorie und das Spiel fühlt sich wie eine zusammenhanglose große Map an. Als ein kostenloses Goody wäre Hours of Darknkess ganz nett gewesen. Aber für 11,99€ kann man schon ein wenig Story und mehr Features erwarten.

Hours of Darkness

Good

  • Neues Setting

Bad

  • Verschenktes Potenzial
  • Keine wirkliche Story
  • Völlig aus dem Zusammenhang gerissen
  • Wirkt wie eine Map
6

Ausreichend

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