Mit Global Farmer haben wir uns einen Simulationstitel angeschaut, in welchem wir uns um einen landwirtschaftlichen Betrieb kümmern müssen. Anders als bei bekannten Ablegern werden wir uns aber nicht selbst hinter das Steuer der Traktoren wagen müssen, sondern übernehmen sämtliche Planungen. Wie uns der Titel gefallen hat und auf was ihr euch freuen könnt, erfahrt ihr im aktuellen Preview.
Die Qual der Wahl
Seit dem 07. Oktober dieses Jahres ist Global Farmer aus dem Hause Aerosoft GmbH in die Early Access gegangen. Bevor wir unseren ersten landwirtschaftlichen Betrieb erstellen können müssen wir uns um den Ort der Wahl kümmern. Hierbei wird man sich zunächst bei einer globalen Ansicht wiederfinden, in welchem man eigentlich jeden Ort der Welt auswählen kann. Anfänglich ist nur der europäische Kontinent zur freien Verfügung. Weitere Kontinente und Länder können sicherlich zum späteren Zeitpunkt hinzugefügt oder gekauft werden. Hierzu standen uns zum Start jedoch noch keine weiteren Informationen zur Verfügung. Die aber zur Verfügung stehenden Regionen sind sehr realistisch dargestellt, so dass man sich selbst für eine genaue Postleitzahl entscheiden kann. Sollte man somit seinen Hof in seiner Heimatstadt erstellen, so wird man die Möglichkeit haben. Die Infrastruktur ist auch realistisch dargestellt, so dass bekannte Straßennamen und Orte wieder erkennbar sind. Zwar hat das keinen sonderlichen Einfluss auf das Spielgeschehen, aber Fans von Realismus kommen bereits vor Beginn des Spieles somit auf Ihre Kosten.
Nach Auswahl des Schwierigkeitsgrades müssen wir dann den Ort unseres Hofes bestimmen, bevor es ans Eingemacht geht. Neueinsteiger werden sich über das hauseigene Tutorial freuen, welches den Spieler durch die grundlegenden Steuerungen und Feinheiten führen wird. Als negativ anzumerken ist an der Stelle, dass dem Tutorial an manchen Bereichen doch etwas der Tiefgang fehlte (zum Beispiel bei der Verwendung der Gerätschaften) und eine Soundausgabe sicherlich abwechslungsreicher gewesen wäre. Leider kann das Tutorial auch nicht übersprungen werden. Das kommt erst negativ zum Tragen, wenn man ein neues Spiel erstellen möchte. An der Stelle hoffen wir aber, dass das Tutorial zukünftig auch optional ausgeschaltet werden kann.
Ab auf den Acker
Bevor ein Acker bewirtschaftet werden kann, müssen wir uns zunächst die ein oder andere Fläche käuflich erwerben. Dann besteht zunächst die Qual der Wahl des Saatgutes. Hierbei wird bereits zu Beginn des Spieles eine Vielzahl verschiedener Saaten zur Verfügung stehen. Zum Glück haben wir eine übersichtliche Darstellung, welche den ungefähren Ertrag bei Verkauf direkt darstellt. Dies ist aber immer zur aktuellen Jahreszeit berechnet. Insofern sollte man im weiteren Spielverlauf darauf achten, was die einzelnen Saaten benötigen, um einen möglichst hohen Ertrag zu erwirtschaften. Im Vorfeld kann aber auch ausgewählt werden, zu welchem Zeitpunkt im Jahr man was anbauen möchte. Gerade bei mehreren Feldern ist an der Stelle etwas Geschick gefordert, um seine Mitarbeiter entsprechend aufzuteilen.
Des Weiteren gilt es auch darauf zu achten, ob wir auf Hand- oder maschinelle Kraft Wert legen wollen. Denn erst mit der Verwendung von Traktoren und den gewissen Gerätschaften werden wir einen zeitlichen Vorteil erzielen. Denn es ist deutlich schneller eine Ernte mit einem Traktor einzufahren als mit einer Handvoll Mitarbeiter. In jedem einzelnen Arbeitsschritt können wir nach Belieben unsere Traktoren mit Geräten zuweisen. Bei mehreren Felden benötigen wir entsprechend auch mehrere Fahrzeuge, um möglichst effizient arbeiten zu können.
Der Hof muss ausgebaut werden
Die Fahrzeuge, Geräte und Lagerhäuser selber müssen wir natürlich auch zunächst kaufen und errichten. Hierzu werden wir unseren Hof mit einem Straßennetz und den entsprechenden Gebäuden aufbauen müssen. Auf Parkplätzen können wir beispielsweise unsere Traktoren und Gerätschaften parken, Lagerhäuser und Silos werden benötigt, wenn wir unsere Erträge einfahren und schlussendlich auf dem Markt auch verkaufen wollen.
Somit stellt ein gut ausgebauter Hof das Fundament unseres landwirtschaftlichen Betriebes dar.
Tierzucht zur Abwechslung
Neben der Ackerbewirtschaftung haben wir auch die Möglichkeit Tiere zu züchten und die Naturprodukte auf dem Markt weiter zu verkaufen. Neben Hühnern stehen dem Spieler hierbei anfänglich noch Kühe und Schafe zur Verfügung. Nach Errichtung des Stalles müssen wir die Tiere noch kaufen. Damit diese die Naturprodukte erstellen, muss für Futter gesorgt werden. Entweder schafft man dies, indem man Weidegras als Futter anbaut, oder man funktioniert kleinere Flächen in Weideland um, auf welche man die Tiere dann umsiedeln kann. Allerdings wird die Wahl keinen Einfluss auf die Qualität oder den Preis der Produkte haben. In dem man beispielsweise Bio als Marke auszeichnen könnte. Vielleicht wird dies aber noch zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht.
Ansonsten stellt die Tierzucht zwar eine Abwechslung dar, allerdings bringt dies keinen wirklichen finanziellen Vorteil mit sich. Denn die Produkte können zwar Nebenbei mitverkauft werden, allerdings hält sich der Ertrag etwas in Grenzen.
Missionen zur Abwechslung
Um einen roten Faden in der Landwirtschaft zu erhalten bietet Global Farmer auch unterschiedliche Aufträge im Spielverlauf an. So werden wir unter anderem darum gebeten eine gewisse Menge an Karotten oder Kartoffeln auszuliefern. Zur Erfüllung der einzelnen Aufträge werden wir eine Zeitvorgabe erhalten. Nach erfolgreicher Auslieferung der geforderten Menge erhalten wir dann eine gewisse Zahlung. Allerdings ist es aufgefallen, dass die einmalige Sonderzahlung immer deutlich niedriger ausgefallen ist, als wenn wir diese auf dem freien Markt verkauft hätten. Somit haben wir die Aufträge schnell links liegen gelassen.
Fazit
Der First Look zum Global Farmer war anfänglich wirklich spaßig und irgendwie neuartig. Denn bislang haben sich sämtliche Simulatoren mit der direkten Bewirtschaftung der Felder beschränkt, so dass die Führung eines eigenen Unternehmens eher in den Hintergrund gerückt ist. Gerade aus diesem Grund konnte das Spielprinzip für die gewisse Abwechslung im Genre sorgen.
Auch ist die Vielzahl der Saaten als positiv anzumerken, vor allem, weil diese auch von der Saison abhängig sind. Hat man das Prinzip erst einmal verstanden stand einem erfolgreichen Unternehmen nichts mehr im Wege. Allerdings habe ich mich viel zu schnell in der Situation wiedergefunden, dass ich Felder bestellt und im Zeitraffer habe durchlaufen lassen, um direkt zum finanziellen Ertrag zu gelangen. Vielleicht sollte man weitere Elemente einbauen, so dass man sich die Zeit während des Wachstums auch anders vertreiben kann. Auch die Möglichkeit der Tierzucht ist interessant, aber finanziell noch sehr unausgeglichen.
Schön anzumerken ist es auch, dass Aerosoft GmbH eine Art Feedback in das Spiel integriert hat, bei welchem Spieler Ihre Verbesserungsvorschläge in einer Art Forum niederschreiben könnten. Diese können von allen Spielern gelesen und auch bewertet werden. Somit erkennt man deutlich, dass dem Entwicklerstudio gerade das Feedback der Spieler wichtig ist, um gegebenenfalls noch weitere Elemente ins Spiel einzuarbeiten.
Wer demnach nach einem Simulationstitel Ausschau gehalten hat, welcher sich der kompletten Planung eines landwirtschaftlichen Betriebes verschrieben hat, der sollte vielleicht einen Blick in die Early Access von Global Farmer werfen.