Starship Troopers: Extermination

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Mit Starship Troopers: Extermination bringt der Publisher Offworld das kultige Sci-Fi-Epos des gleichnamigen Films aus dem Jahr 1997 in die Welt der kooperativen Shooter. Die Mischung aus Action, Teamplay und strategischem Basenbau erweist sich als spannender Ansatz, der sowohl Fans der Vorlage als auch Neulinge begeistern könnte. In diesem Test erfahrt ihr, ob sich der Titel für euch lohnen wird oder nicht.

Wann setzt die Story an?
Starship Troopers: Extermination setzt die Geschichte des kultigen Science-Fiction-Franchise 30 Jahre nach den Ereignissen des ersten Films fort. Die Menschheit befindet sich noch immer im erbitterten Krieg gegen die Arachniden, die ihre Schwärme auf immer neue Kolonien ausdehnen. Nach Jahrzehnten voller Schlachten und Verluste hat die Mobile Infanterie ihre Strategie angepasst und setzt nun auf koordinierte Operationen in schwer umkämpften Gebieten, wo wir auch bekannte Planeten wie Valaka besuchen dürfen.

Als Teil dieser fortlaufenden Offensive werden die Spieler auf verschiedene Planeten entsandt, um strategisch wichtige Gebiete zurückzuerobern, Basen aufzubauen und den Vormarsch der Bugs einzudämmen. Doch die Zeit hat auch die Arachniden verändert: Sie sind zahlreicher, tödlicher und organisierter denn je. Die Kämpfe sind nicht nur ein Test für die technologische und taktische Überlegenheit der Menschheit, sondern auch ein verzweifelter Versuch, die Vormachtstellung in der Galaxie zurückzugewinnen.

Mit einer düsteren Atmosphäre, die die Verzweiflung eines jahrzehntelangen Krieges einfängt, und intensiven Gefechten bringt das Spiel die Essenz der ursprünglichen Filme in die moderne Gaming-Welt. Spieler stehen vor der Herausforderung, sich den Bedrohungen einer feindseligen Welt zu stellen und ihren Beitrag zum Überleben der Menschheit zu leisten – ganz im Sinne des legendären Mottos: „Would you like to know more?“

Wie spielt es sich?
Schon beim Einstieg zeigt sich, dass Starship Troopers: Extermination eine klare Vision verfolgt: packende kooperative Gefechte in einer feindlichen Alien-Umgebung. Bis zu 16 Spieler treten gemeinsam in riesigen Maps gegen die unermüdlich vorrückenden Arachniden an. Teamwork wird dabei großgeschrieben, denn nur wer seine Aufgaben koordiniert, kann die Missionsziele erfüllen.

Das Gameplay bietet eine Balance aus schneller Action und gewissermaßen taktischer Ansätze. Neben der klassischen Shooter-Mechanik mit präzisem Waffengebrauch liegt ein großer Fokus auf den Basenbau. Ressourcen müssen gesammelt, Verteidigungsanlagen errichtet und Vorräte verwaltet werden, um den Ansturm der Alienhorden zu überleben. Besonders beeindruckend ist das Gefühl, dass jede Aktion – ob das Aufstellen von Geschütztürmen oder das Reparieren von Mauern – zum Erfolg der Gruppe beiträgt.

Auch wenn der Basenbau manchmal etwas behäbig wirkt, weil manche Gebäude präzise aufgestellt werden müssen, trägt dies maßgeblich zum Spielspaß bei. Irritierend ist aber bei gemischten Teams der Basisbau. Denn dieser läuft natürlich nicht sehr koordiniert ab und je nachdem, welches Team man erwischt wird die Errichtung von Wällen oder Nachschubdepots sinnlos platziert. Das kann auch für die Bewegung und Orientierung innerhalb der Basis teilweise zur Herausforderung werden. Diese Probleme haben wir aber in einer eingespielten Gruppe nicht, wo dann die höheren Schwierigkeitsgrade auch einfacher gemeistert werden können.

Die verschiedenen Feindtypen – von kleinen Läufern bis hin zu gigantischen Käfern – verlangen unterschiedliche Strategien, was das Gameplay stets frisch und spannend hält.

Unterschiedliche Spielmodi
In Starship Troopers: Extermination wird es eine Solo-Kampagne und den eigentlichen Mehrspieler-Part geben. Die Kampagne wirkt aber im Vergleich zum spannenden Koop-Modus eher schwach und wenig inspirierend. Während die Schlachten gegen die Arachniden atmosphärisch inszeniert sind, fehlt es der Einzelspielererfahrung an erzählerischer Tiefe und abwechslungsreichen Missionen, die auch im Schnitt nur bis zu 10 Minuten andauern werden. Ohne die Dynamik eines Teams und die strategische Zusammenarbeit, die den Kern des Spiels ausmachen, bleibt die Solo-Kampagne blass und fühlt sich wie ein Zusatz an, der das volle Potenzial des Spiels nicht ausschöpft. Spieler, die Wert auf eine starke Einzelspielererfahrung legen, könnten hier enttäuscht werden. Hinzu kommt noch, dass wir nur in kleineren Squads mit drei KI’s agieren werden. Diese bleiben auch gerne mal an Ecken der Map hängen oder verweigern einfach das weitere Vorgehen. Gerade das hat die letzten beiden Missionen zu einer echten Herausforderung werden lassen.

Der Hauptspielmodus hingegen, die kooperativen PVE-Missionen, wirken deutlich interessanter und abwechslungsreicher. Hierbei müssen die Spieler in den verschiedenen Missionen mehrere Aufgaben erledigen. Diese reichen vom Sammeln von Ressourcen über das Errichten von Basen bis hin zur Verteidigung gegen Wellen von Arachniden.

Der Modus überzeugt durch seine Dynamik. Jede Mission wird per Zufall generiert und bringt neue Herausforderungen, die eine Anpassung der Strategie erfordern. Besonders packend ist das Finale jeder Mission: die teilweise unübersichtliche Basisverteidigung mit der daraufhin folgenden hektischen Evakuierung, bei der die Spieler von einer riesigen Horde verfolgt werden. Der Nervenkitzel, es rechtzeitig zum Dropship zu schaffen, sorgt regelmäßig für Adrenalinkicks. Besonders weil wir während der Evakuierung nicht mehr respawnen können, sondern nur durch unsere Kollegen wiederbelebt werden können – Falls wir doch zu Boden gehen sollten.

Es wäre wünschenswert, in zukünftigen Updates weitere Modi zu sehen – etwa PvP oder spezialisierte Herausforderungen –, um die Langzeitmotivation zu erhöhen. Dennoch bietet der aktuelle Modus genügend Abwechslung, um viele Stunden Spielspaß zu garantieren.

Besonders hervorzuheben ist die dynamische Natur der Missionen. Je nach Spielerverhalten und Teamstrategie können sich die Herausforderungen verändern. Beispielsweise können unzureichend gesicherte Basen schnell zur Falle werden, wenn die Alienhorden ungehindert durchbrechen.

Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass sich einige Missionsziele mit der Zeit wiederholen können. Zwar sorgt die unvorhersehbare Natur der Arachnidenangriffe für Abwechslung, doch langfristig könnte die Auswahl an Missionstypen noch ausgebaut werden. Auch das nicht überspringbare Briefingvideo vor jeder Mission ist nach etlichen Missionen nicht mehr sehenswert.

Die unterschiedlichen Klassenarten
In Starship Troopers: Extermination stehen insgesamt sechs einzigartige Klassen zur Verfügung, die alle eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Arachniden übernehmen werden. Die Klassen – Wächter, Zerstörer, Scharfschütze, Ranger, Ingenieur und Sanitäter – bieten jeweils spezielle Fähigkeiten und Boni, die perfekt auf unterschiedliche Spielstile und Teamstrategien zugeschnitten sind. Dank vielfältiger Anpassungsmöglichkeiten können Spieler jede Klasse individuell gestalten und optimal auf die Anforderungen der Missionen abstimmen. Neben der Auswahl verschiedener Primär- und Sekundärwaffen, kann auch das Design und die Munitionsarten verändert werden. Zudem hat man noch die Möglichkeit sich bei der Vielzahl unterschiedlicher Hilfsmittel zu bedienen, die uns einen Vorteil auf dem Schlachtfeld einbringen sollen.

Der Wächter ist die Verteidigungslinie des Teams. Mit schwerer Panzerung und beeindruckenden Fähigkeiten ist er dafür verantwortlich, gegnerische Angriffe aufzuhalten und Verbündete zu schützen. Diese Klasse glänzt besonders in Belagerungssituationen, da dieser eine eigene Barriere um sich bauen kann, um möglicherweise strategische Punkte besser abzusichern.

Für diejenigen, die rohe Zerstörungskraft lieben, ist der Zerstörer die ideale Wahl. Diese Klasse ist auf massiven Schaden spezialisiert und nutzt schwere Waffen wie Granatwerfer, um gegnerische Schwärme in Schach zu halten. Der Zerstörer ist perfekt, um große Horden von Arachniden schnell auszuschalten.

Der Scharfschütze ist die taktische Klasse für präzise Angriffe aus der Distanz. Ausgerüstet mit leistungsstarken Präzisionsgewehren kann der Scharfschütze gezielt gefährliche Gegner ausschalten und das Team vor Bedrohungen bewahren. Durch Anpassungsmöglichkeiten wie Zielmarkierer, die den Schaden des Teams auf markierte Feinde erhöhen, spezielle Munitionstypen oder verbesserte Stabilität beim Zielen lässt sich die Rolle des Scharfschützen flexibel anpassen. Diese Klasse erfordert Geduld und Präzision, belohnt aber mit enormem Einfluss auf den Ausgang der Mission.

Der Ranger ist ein Allrounder und hervorragend für Spieler geeignet, die flexibel auf verschiedene Herausforderungen reagieren möchten. Diese Klasse kombiniert Mobilität und Feuerkraft und ist sowohl für offensive als auch defensive Aufgaben geeignet. Durch Anpassungen wie erhöhte Bewegungsgeschwindigkeit, schnellere Nachladezeiten oder die Möglichkeit, verschiedene Gadgets wie Minen oder Drohnen zu nutzen, kann der Ranger auf die unterschiedlichsten Spielsituationen vorbereitet werden. Zudem hat dieser ein Jetpack in der Ausrüstung, was es uns erlauben wird aus brenzligen Situationen relativ einfach zu entkommen.

Als technisches Rückgrat des Teams übernimmt der Ingenieur die Verantwortung für den Aufbau und die Wartung von Verteidigungsanlagen auf dem Schlachtfeld abseits der Basis. Mit Werkzeugen wie Reparaturkits und Vorratsstationen kann der Ingenieur die Truppen stärken und sicherstellen, dass das Team jederzeit optimal versorgt ist. Individuelle Anpassungen ermöglichen es, die Bauzeit zu verkürzen, Verteidigungsanlagen widerstandsfähiger zu machen oder Ressourcen effizienter zu nutzen. Diese Klasse ist unverzichtbar, wenn es darum geht, das Team langfristig gegen die stetigen Angriffe der Arachniden zu sichern.

Abgerundet wird das Klassensystem durch den Sanitäter, der dafür sorgt, dass das Team auch in den härtesten Kämpfen durchhält. Mit heilenden Gadgets, Wiederbelebungskits und Fähigkeiten, die Verletzungen schneller regenerieren, ist der Sanitäter eine lebenswichtige Unterstützung. Anpassungen wie erweiterte Heilungsreichweiten, verbesserte Heilgeschwindigkeiten oder zusätzliche Vorräte machen den Sanitäter noch effektiver und unverzichtbar, wenn das Team in schwierige Situationen gerät.

Jede dieser Klassen muss in Form des Fortschrittssystems gelevelt werden, bevor individuell Anpassungen vorgenommen werden können. Spieler verdienen durch den Erfolg der Missionen Erfahrungspunkte, schalten neue Waffen, Gadgets und Perks frei und passen ihre Ausrüstung an ihre bevorzugte Spielweise an. Dieses System erlaubt es, jede Klasse genau an die eigenen Bedürfnisse anzupassen und so eine optimale Synergie mit dem Team zu schaffen. Egal, ob du lieber an der Front kämpfst, dich um die Versorgung kümmerst oder aus sicherer Distanz präzise Schüsse abgibst – Starship Troopers: Extermination bietet dir die Freiheit, deinen Beitrag zur Menschheit individuell zu gestalten und die Arachnidenbedrohung gemeinsam mit deinem Team zu bekämpfen.

Grafik
Visuell beeindruckt das Spiel mit einer gelungenen Darstellung des lebensfeindlichen Planeten. Die weiten Landschaften, die mit kargen Felsen, Sanddünen und gelegentlichen Alienstrukturen aufwarten, erzeugen eine authentische Atmosphäre, die perfekt zur Vorlage passt.

Die Gegner, die Arachniden, sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Ihre Animationen wirken flüssig und bedrohlich, besonders wenn ganze Schwärme über die Basis herfallen. Die Licht- und Schatteneffekte tragen ebenfalls zur düsteren Stimmung bei, während Explosionen und Schusswechsel das Geschehen dramatisch untermalen.

Kritisch anzumerken ist, dass die Texturen in manchen Bereichen – besonders bei Nahaufnahmen von Objekten oder Bodenflächen – etwas verwaschen wirken. Dennoch bleibt die grafische Präsentation insgesamt überzeugend, insbesondere angesichts des Fokus auf große Maps und zahlreiche gleichzeitig dargestellte Gegner.

Fazit
Starship Troopers: Extermination ist in meinen Augen ein passender kooperativer Shooter, der die Essenz der Filmvorlage gekonnt einfängt. Obwohl die Solo-Kampagne recht schwach ausfällt, konnte ich durchaus Spaß am eigentlichen Mehrspielermodus finden, in welchem wir uns mit bis zu 16 Spielern austoben können. Besonders beeindruckt haben mich dabei die Schlachten, die zum Glück sehr oft in unübersichtliche Situationen ausarten, so wie ich das aus der Filmreihe in den späten 90ern kennengelernt habe. Es macht einfach Spaß zu sehen, wie die eigene Basis überrannt wird und wir uns mit letzter Kraft zum Dropship vorkämpfen. Auch wenn die gemischten Teams sehr herausfordernd sind, da es keine Absprachen gibt, macht es dennoch Spaß. Auch wenn der Basisbau sehr oft verwirrend erscheint in manch einer Runde. Aber die freie Errichtung der Basen mit Verteidigungsanlagen sorgt auch für anhaltenden Spielspaß.

Die auswählbaren Klassen lassen sich auch hierbei sehen und sind sehr gut aufeinander abgestimmt und abwechslungsreich. Für jeden Spielertyp wird etwas dabei sein, egal ob man taktisch oder brachial vorgehen möchte.

Für mich ist dieser Titel eine gelungene Erweiterung im PVE-Shooter Genre, besonders wenn man gerne in größeren Gruppen sein Unwesen treiben möchte. Denn die bislang gängigsten PVE-Titel waren oftmals auf bis zu vier Spieler begrenzt, was Starship Troopers: Extermination zumindest von der Konkurrenz etwas abheben wird. Und selbst Spieler, die nichts mit dem Franchise anfangen können, werden auf ihre Kosten kommen.

Good

  • Unübersichtliche Schlachten
  • Sechs spielbare Klassen
  • Abwechslungsreicher Basenbau

Bad

  • Gemischte Teams meist unkoordiniert
  • Schwache Solo Kampagne
8.5

Gut

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