Super Mario Party

Endlich veröffentlicht Nintendo mit Super Mario Party den beliebten Titel in der bislang elften Generation auf die Nintendo Switch. Neben dem klassischen Brettspielmodus zählt besonders der Mehrspieler-Modus zu einer großen Neuerung. Wie uns der Titel gefallen hat erfahrt ihr in unserem aktuellen Testbericht.

Auf dem Party Plaza gibt es einiges zu entdecken

Lasst die Spiele beginnen

Super Mario Party weicht auch in der elften Generation nicht von seinem Grundgedanken ab, so dass wieder einmal ein Superstar  gefunden werden möchte. Wieder einmal können wir uns bei den typischen Mario-Charakteren entscheiden zu welchen unter anderem Mario, Luigi und Peach zählen  (auf der „guten“ Seite) werden. Mit Bowser, Walugio oder Wario werden wir aber auch die Bösewichte auswählen können. Für eine faire Behandlung sorgen die Schiedsrichtiger Toad, Toadette sowie Kamek.

Anders, als in den Vorgängern, werden wir nicht über ein klassisches Auswahlmenü zwischen den verschiedenen Spielmodi wählen können, sondern finden uns zunächst auf einem großen Party Plaza wieder. Auf diesem werden wir uns mit dem Charakter unserer Wahl frei umher bewegen können und an verschiedenen Stellen die zur Verfügung stehenden Modi auswählen können. Dies wirkt auf den ersten Blick zwar recht innovativ, jedoch ist es ein wenig nervig, dass wir stets zum Anfang des Plaza’s zurückkehren müssen, wenn wir unseren Charakter wechseln wollen.

Der Plaza selbst wirkt auf den ersten Blick zwar recht unübersichtlich, jedoch findet man sich dort recht schnell zurecht, da dies wie ein Rundkurs aufgebaut ist. Interessant integriert wurde hierbei die Möglichkeit des Frei-spielens mancher Areale. Somit steht dem Spieler zu Beginn noch nicht jeder Modi zur Verfügung. Diese werden erst freigeschaltet, nachdem man einige Matches in den Verfügbaren bestritten hat. Insgesamt können die Spieler auch vier weitere Charaktere freischalten. Diese tauchen willkürlich auf dem Party Plaza auf, so dass man diese entsprechend ansprechen muss, damit diese in dem Repertoire aufgenommen werden. Auf diese Weise möchte Nintendo wohl, dass man sich mit dem Party Plaza auseinandersetzt. Das stellt zwar eine gelungene Abwechslung dar, welche allerdings doch recht zufällig aufgebaut ist. Vielleicht hätten wir uns an der Stelle eine etwas greifbare Möglichkeit des freispielens weiterer Charaktere gewünscht.

Verschiedene Charaktere stehen wieder zur Auswahl

Verschiedene Modi zur Auswahl

Den wohl bekanntesten Spielmodus stellt das klassische Spielbrett dar. Auf insgesamt vier verschiedenen Spielbrettern werden wir uns mit bis zu drei weiteren Spielern (oder der KI) austoben können. Wer die meisten Sterne sammelt gewinnt die Partie. Bei einem Gleichstand der erworbenen Sterne ist die Menge der gesammelten Goldmünzen ausschlaggebend.

Vom Spielprinzip hat sich auch nicht sonderlich viel verändert. Zu Beginn einer jeden Runde wird gewürfelt, um die Anzahl der Felder zu bestimmen, welche sich unser Charakter fortbewegen wird. Jedoch hat Super Mario Party hierbei schon eine Neuerung in das Gameplay integriert. Denn es neben dem klassischen Würfel wird jeder Charakter noch einen weiteren Würfel zur Auswahl haben. Der Standort der Sterne wird per Zufall entschieden, wobei der Preis bei rund 10 Goldmünzen liegen wird. Starten werden die Spieler mit jeweils fünf Goldmünzen, wobei es aber auch verschiedene Felder geben wird, in denen der Spieler sogar mit bis zu fünf Münzen belohnt wird. Neben weiteren Ereignisfeldern (die von jedem Spielbrett unterschiedlich sind), wird es auch Pechfelder geben. Bei diesen können die Spieler unter anderem Münzen oder Sterne an die Mitspieler verlieren. Selbst Items wird man bekommen können, mit welchen man entweder eine bestimmte Anzahl von Feldern vorgehen kann oder auch anderen Spielern direkt die Münzen von deren Konto klauen kann. Ein besonderes Item bringt den Spieler sogar in die Nähe der Sterne. Dieses Item ist besonders wichtig, wenn ein anderer Spieler soeben einen Stern ergattern konnte. Denn nach dem Kauf wird sich die Position des Sternes wieder per Zufall verändern. Am Ende einer jeden Runde wird man gegen seine Mitspielern bei den gewohnten Minispielen antreten können. Die Platzierung in den Zwischenspielen entscheidet, wie viele Münzen der Spieler als Bonus erhalten wird.
Am Ende einer jeden Partie ist das Spiel noch nicht entschieden, da per Zufall Sondersterne in verschiedenen Kategorien verteilt werden. Unter anderem wer die meisten Spiele gewonnen hat oder gar die meisten Goldmünzen einsammeln konnte.
Als negativen Punkt müssen wir leider direkt die überschaubaren Spielbretter ansprechen. Diese wirken nämlich, im Gegensatz zu den Vorgängern, recht klein und bieten kaum langwierige Abwechslung. Besonders bei der Wahl von bis zu 20 Runden werden die Spieler kaum Neues entdecken können. Natürlich hat jedes Spielbrett ein eigenes Thema mit individuellen Brett-Ereignissen, diese stechen aber tatsächlich aufgrund der überschaubaren Größe positiv aus. Von daher wird man leider nicht mehrere Anläufe benötigen, um alle Möglichkeiten eines Spielbretts auszukundschaften. Warum Nintendo in dem neuesten Ableger einen Schritt zurück gemacht hat bleibt daher fraglich.

Der Star-Rush ist ähnlich wie das klassische Spielbrett, bei welchem wir allerdings in Teams unterwegs sein werden. Dieser Modus wird auch auf den vier klassischen Spielbrettern gespielt, wobei allerdings kein festgelegter Weg vorgegeben wird. Somit können wir uns frei bewegen und können selbst entscheiden, welchen Weg wir einschlagen wollen. Damit können verschiedene Taktiken verfolgt werden. Gerade mit Freunden sorgt dieser Modus für die gewisse Abwechslung zum klassischen Modus.

Eine große Neuerung in Super Mario Party bietet das Raft-Abenteuer, welches sich von dem klassischen Modus deutlich absetzt. In diesem Modus wird man nicht gegen die anderen Spieler antreten, sondern man versucht in einem Boot gemeinsam zum Ziel zu paddeln. Mit der Bewegungssteuerung des Joy-Con wird man die Paddel bewegen müssen, um das Boot schneller bewegen zu können oder die Richtungen zu beeinflussen. Neben kleineren Hindernissen, um die man manövrieren muss, wird man vor allem gegen die Zeit ankämpfen müssen. Auf der Strecke verteilte Ballons stellen Minispiele dar, in welchen sich die Spieler weitere Zeit erkämpfen können. Und Zeit stellt in diesem Spielmodi einen wichtigen Faktor dar, wenn man ins Ziel paddeln möchte.
Obwohl der Modus durchaus abwechslungsreich erscheinen mag wird dieser jedoch recht schnell eintönig. Dies liegt vor allem an den nur insgesamt 10 Koop-Minispielen. Somit wirkt dieser Modus nur bei den ersten Anläufen spaßig. Unser einziger Ansporn lag später nur noch darin weitere Schwierigkeitsgrade freizuschalten.

In diesem Modus steht Teamplay an erster Stelle!

Der Rhythmus-König ist ein weiterer Zusatzmodus in Super Mario Party, in welchem die Spieler in bis zu zehn Minispielen ihren Rhythmus unter Beweis stellen können. Diese Minispiele werden nur mit der Bewegungssteuerung gespielt.
Mit dem Pfad der Prüfungen hat Nintendo noch zusätzlich einen Einzelspieler-Modus ins Spiel integriert, welcher im Vorfeld freigeschaltet werden muss. Dieser ist erst auswählbar, nachdem man alle 24 Minispiele aller Spielmodi gespielt hat.

In diesem Modus wird man insgesamt 80 Minispiele aus allen Modi bestreiten müssen. Das Ziel der Minispiele ist allerdings direkter ausgelegt. Wo man bei manchen Spielen die Gegner schlicht besiegen muss, muss man bei anderen wiederum eine gewisse Anzahl an Punkten erreichten um zu bestehen. Obwohl dieser Modus den Schwierigkeitsgrad etwas anhebt ist man dennoch in Rund zwei Stunden durch den kompletten Parcours. Somit stellt der Modus zwar eine Alternative dar, welche jedoch keinen Wiederspielwert haben wird.

Bei diesem Mini-Spiel ist Taktgefühl gefragt!

Endlich ein Online-Modus

Das wohl wichtigste Feature in Super Mario Party stellte für uns der lang ersehnte Online Modus dar – der Mariothon-Modus. Endlich hat Nintendo den Schritt gewagt, so dass man nicht nur am heimischen Bildschirm gegen Freunde oder die KI antreten muss. Hierbei wird man Online gegen verschiedene Spieler ins drei unterschiedlichen Cups antreten, welche jeweils zehn Minispiele beinhalten werden. So schön dies auch klingen mag beinhaltet gerade dieser lang ersehnte Modus zwei wesentliche Mängel, welche nicht nachvollziehbar sind.
Zum einen ist es leider nicht möglich Freunde auf der lokalen Konsole in die Online-Partien mit einzubinden. Zum anderen wird man auch nur in Mini-Spielen gegen andere Spieler antreten können. Warum gerade das Herzstück der klassischen Spielbretter keinen Einzug in den Online-Modus gefunden hat bleibt schier unbeantwortet. Denn die unterschiedlichen Spielmodi hätten in einer Online Anbindung noch für weitere Abwechslung sorgen können
Auf diese Weise erscheint für uns gerade der Modus, von welchem wir uns am meisten versprochen haben, wie eine wahrliche Enttäuschung.

Fische fangen mal anders!

Fazit

Super Mario Party ist und bleibt ein Partyspiel mit den Freunden vor der heimischen Konsole. Ich sage dies bewusst, weil der lang ersehnte Online-Modus lediglich einen zu vernachlässigender und liebloser Zusatz darstellt. Denn leider wird man hierbei nur in Mini-Spielen gegen andere Spieler antreten können. Warum auf eine Koppelung der anderen Spielmodi gänzlich verzichtet wurde bleibt fraglich. Schade ist es auch, dass es nur insgesamt vier verschiedene Spielbretter geben wird, welche im Umfang (im Vergleich mit den Vorgängern) deutlich gekürzt vorkommen. Viel zu schnell sind alle Bereiche entdeckt und der Wiederspielwert sinkt. Insbesondere längere (bis zu 30) Runden wirken wenig abwechslungsreich. Zumindest sorgen die weiteren Spielmodi für eine gewisse Abwechslung, welche jedoch durchaus mehr Tiefgang vertragen hätten. Vor allem der Pfad der Prüfungen birgt kaum Innovationen in sich, so dass man diesen nur bestreiten wollte, damit man sämtliche Errungenschaften erreicht hat.
Insgesamt war ich von Super Mario Party zwar nicht enttäuscht, da das Spiel durchaus für spaßige Stunden mit Freunden gesorgt hat. Dennoch bin ich im Umfang (im Vergleich zu den Vorgängern) etwas enttäuscht. Liebhaber dieser Reihe und eingefleischte Freunde von Partyspielen werden allerdings auf Ihre Kosten kommen können.

Good

  • 80 verschiedene Mini-Games
  • Unterschiedliche Spielmodi
  • Erstmals Online spielbar

Bad

  • Nur vier Spielbretter
  • Mehrspielermodi nur für Mini-Games
  • Zu kurze & ideenlose Spielbretter
7.5

Befriedigend

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