Team Sonic Racing

Mit dem Team Sonic Racing versucht der Publisher SEGA nun den Olymp des Kart Racings auf den heimischen Konsolen zu erklimmen. Ob es diesem Titel gelingen wird den Klassiker Mario Kart vom Thron zu stoßen erfahrt ihr in unserem aktuellen Testbericht.

Via Splitscreen einfach mit Freunden spielbar

Bekannte Helden versammeln sich

Die wohl größte Stärke des direkten Konkurrenten aus dem Hause Nintendo dürften mitunter die bekannten  Charaktere aus diversen Titeln sein, mit welchen sich die Spieler in die Karts stürzen dürfen. An diesem Erfolgsrezept versucht sich nun auch SEGA und bringt ausschließlich Helden aus dem Sonic-Universum auf die heimischen Rennstrecken. Auf insgesamt 15 verschiedene Figuren wird man zurückgreifen können und es wird keine Gaststars geben. Ob alleinig dieses Wiedererkennungsmerkmal für einen möglichen Durchbruch reichen wird werden wir noch herausfinden.

Optisch sehen die bekannten Helden aus dem Sonic-Universum zumindest ansehnlich aus, auch wenn einige vielleicht nicht den Bekanntheitsgrad wie Donkey Kong und Konsorten haben dürften. Team Sonic Racing versucht zumindest auf den Rennstrecken ein wenig mehr Pepp in die Runden zu bringen, indem die einzelnen Charaktere sogar mit Synchronsprechern versehen wurden. Zum Test lag uns lediglich die deutsche Version vor, bei welcher wir relativ schnell von den häufigen Zwischensprüchen genervt waren. Dies lag mitunter an den sehr kindlichen Aussagen. Die deutschen Synchronsprecher haben diese jedoch noch ein wenig untermalt, so dass wir bereits nach der Funktion gesucht haben, die nervigen Zwischenrufe auszuschalten. Eigentlich Schade, da sich SEGA hiermit sicherlich gewissermaßen abheben wollte.

Verschiedene Items können über Sieg und Niederlage entscheiden

Unterschiedliche Spielmodi

Neben einem klassischen Rennen haben wir in Team Sonic Racing mit dem Team-Modus eine wahrlich erfrischende Neuerung entdecken dürfen. In diesem Modus werden dreier-Teams gegeneinander antreten können. Je nach Platzierung werden die einzelnen Spieler mit Punkten ausgestattet, so dass die kumulierte Punktezahl über Sieg und Niederlage entscheiden wird.
Dieser Modus ist tatsächlich eine gelungene Abwechslung zum tristen Renn-Alltag und wird besonders bei diversen Multiplayer-Rennen zum wahren Abenteuer – insofern sich Spieler finden sollten. Aber dazu später mehr!

Das Gute an diesem Modus ist nicht nur, dass wir zusammen gegen andere Spieler antreten werden, sondern das man sich auch untereinander unterstützen kann. Gesammelte Items können daher unter Teamkollegen verteilt werden, damit diese einen Vorteil erhalten können. Durch die Item-Verteilung wird das Team einen zusätzlichen Geschwindigkeits-Boost erhalten, wenn diese „Transaktionen“ öfters durchgeführt werden. Auf diese Weise wird das Teamplay zusätzlich belohnt, so dass manch ein Rennen mit diesem Boost durchaus entschieden werden kann.

Des Weiteren wird das führende Teammitglied eine Art „Boost-Streifen“ auf der Rennstrecke hinterlassen. Fahren die anderen Teamkollegen möglichst lange auf diesen goldenen Streifen, werden diese auch mit einem zusätzlichen Geschwindigkeits-Boost belohnt werden. Dies klingt zunächst zwar sehr einfach, aber wirklich in der Spur zu bleiben stellt eine wahre Herausforderung dar. Vor allem weil die Spielgeschwindigkeit alles andere als Moderat erscheint. Allerdings wieder passend zum Sonic-Universum.

Das einzig wirklich nervende an diesem Modus ist die abschließende Punktebewertung. Nach der Platzierung werden alle Punkte in einem Balkendiagramm aufgefasst, bis die Endwertung jedes Teams erreicht wurde. Dies wirkt anfänglich durchaus spaßig und sorgt für regelrechte Spannung, je nachdem wie knapp die Punkte der einzelnen Teams aneinander hängen, allerdings im fortlaufenden Spielvergnügen durchaus störend. Denn diese Auswertung kann leider nicht übersprungen werden, so dass hierbei sehr viel Zeit verloren geht, welche wir lieber auf der Rennstrecke verbracht hätten

Fahrzeugerweiterungen verschaffen einen Vorteil

Je nach Platzierung in unseren einzelnen Rennen werden wir mit gewissen Punkten ausgestattet, welche gleichermaßen als Währung eingesetzt werden können. Diese können wir in Pakete investieren, bei welchen wir zufällige Items oder Fahrzeugteile freigeschaltet bekommen. Diese können wiederum für die Karts der verschiedenen Charaktere genutzt werden, um diese aufzubessern. Das Prinzip funktioniert eigentlich identisch wie bei Mario Kart.

Individuelle Einstellungen möglich

Der Online Graus

Das Herzstück eines jeden Rennspiels der heutigen Zeit dürfte wohl der Online-Modus darstellen, in welchem man gegen andere Spieler antreten kann. Dies funktioniert auf dem Papier regelrecht gut, so dass man die verschiedenen Modi nach Belieben auswählen kann und sich direkt in der jeweiligen Lobby befindet. In der Praxis haben wir zum Testzeitpunkt allerdings fast ausschließlich sehr leere Lobbys vorgefunden, so dass wir maximal acht menschliche Mitspieler in einer Runde erreichen konnten. Die durchschnittlichen Rennen wurden somit mit lediglich vier bis fünf Spielern ausgetragen, so dass die restlichen Karts mit KI’s befüllt wurden. Gerade dies sorgt bei Team-Rennen für wenig Spielspaß, da wir hierbei unsere Items doch lieber mit menschlichen Spielern getauscht hätten.

Volle Server sind recht selten

Fazit:

Zusammengefasst erscheint Team Sonic Racing auf den ersten Blick recht solide und konnte Zeitweise auch tatsächlich an die Qualität von Mario Kart anknüpfen. Auf längere Sicht gesehen merkt man dennoch deutliche Unterschiede, welche den Langzeit-Spielspaß doch etwas auf der Strecke gelassen haben. Neben den nervigen Zwischenrufen der einzelnen Charaktere (welche deutlich zu kindlich erscheinen) ist auch die musikalische Untermalung auf Dauer recht anstrengend. Viel zu schnell wurde der Musik- sowie Dialogregler nach unten manövriert, so dass diese nicht mehr als störend empfunden wurden.
Des Weiteren haben die leeren Server doch für große Verwunderung gesorgt. Selbst eine längere Wartezeit hätte ich lieber in Kauf genommen, als mit diversen KI Gegnern in die Rennen zu starten! Allerdings sehr positiv erscheint der Teammodus, welcher mir zumindest einen längeren Spielspaß bereitet hat. Insofern man mit Freunden oder menschlichen Spielern durchstarten konnte.

Eingefleischte Mario Kart Fans werden vielleicht nicht vollends auf Ihre Kosten kommen können. Jedoch würde ich Team Sonic Racing als einen bislang besten Konkurrenten zu Mario Kart ansehen, mit kleineren Mängeln.

Good

  • Teammodus sorgt für Abwechslung
  • Lokaler Splitscreen mit bis zu vier Spielern
  • Items können im Team getauscht werden

Bad

  • Nervige Zwischendialoge
  • Soundtrack ist wenig intuitiv
  • Zu leere Server (Mehrspieler)
7

Befriedigend

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