Parkitect

Mit Parkitect erscheint nach langer Zeit ein würdiger Nachfolger des beliebten klassischen Rollercoaster Tycoon. Nicht nur grafisch, sondern auch Gameplay-technisch orientiert sich dieser Titel gänzlich an dem Klassiker. Wir haben uns für euch in die Alpha-Version gewagt und berichten in unserem aktuellen Preview von unseren Erlebnissen.

Der klassische Freizeitpark kehrt zurück
Fast 20 Jahre ist es her, als die Spieler mit dem Aufbau-Simulationstitel Rollercoaster Tycoon den ersten Freizeitpark ihrer Träume im klassisch gehaltenen Grafikstil erbauen konnten. Es folgte zwar eine Reihe von Nachfolgern, welche jedoch nicht mit dem Klassiker mithalten konnte. Oftmals wirkte aber auch der Weg in die 3D Welt als eine Hürde, die nicht gern gesehen wurde.

Das Entwicklerstudio Texel Raptor hat sich den Wünschen der Spieler angenommen um mit dem Parkitect  einen würdigen Nachfolger der alten Schule wieder aufleben zu lassen. Und dies kann sich bereits in der frühen Alpha Version sehen. Denn der Indie-Retro Stil weckt nicht nur alte Erinnerungen, sondern sorgt gleichermaßen auch für einen entsprechenden Suchtfaktor.

Wie schon erwähnt befindet sich der Parkitect momentan in der Alpha-Phase. Man merkt dem Titel zwar den frühen Entwicklungsstatus an, da sich die verfügbaren Inhalte noch in Grenzen halten. Bislang steht auch nur ein freier Spielmodus zur Verfügung, wobei jedoch im Laufe mit weiteren Modi gerechnet werden kann. Nichts desto trotz waren wir vom bisherigen Umfang sehr positiv überrascht, denn es gibt bereits jetzt 21 verschiedene Achterbahnen sowie 47 weitere Attraktionen, die nur ausprobiert werden wollen. Selbst Shops und diverse Deko-Objekte stehen schon zum Bau bereit und sorgen für die gewisse Abwechslung im kommenden Freizeitpark.

Schwieriger Einstieg
Da bislang auch noch ein Tutorial gänzlich fehlt ist der Einstieg in den Parkitect zunächst mit einer Reihe von Herausforderungen bestückt. Denn wir bekommen somit keine wirkliche Einführung in die Spielthematik und welche Grundgebäude benötigt werden, um den Betrieb am Laufen zu halten. Selbst an Personal müssen wir von Beginn an achten, da die Attraktionen auch ausfallen können und nur durch Ingenieure repariert werden können. Aber auch Dreck sorgt für ein schlechtes Image des Parks, so dass wir auch hierbei für entsprechendes Personal sorgen müssen.

Eine weitere Hürde liegt in der Auswahl der verschiedenen Attraktionen. Ab der ersten Minute können wir nämlich auf das komplette Sortiment zurückgreifen. An der Stelle hätten wir uns zumindest gewünscht, dass man vielleicht mit kleineren Attraktionen anfangen muss, um weitere freizuschalten. Aber vielleicht wird diese Option noch im Laufe der weiteren Entwicklung bedacht. Vor allem um die Übersichtlichkeit besser gestalten zu können.

Dennoch haben wir uns nach wenigen Stunden, und ein paar Neustarts, recht gut in der Thematik einfinden können. Die ersten Besucher konnten wir daher recht schnell das Geld aus der Tasche ziehen, um dieses in weitere Attraktionen und Shops zu investieren. Schön ist an der Stelle auch bereits die Vielfalt sämtlicher Attraktionen. Denn wir können nicht nur den Namen sowie Preis bestimmen, sondern selbst farbliche Wünsche bleiben stets in der Hand der Spieler. Auf die Art und Weise können wir uns einen farblich angepassten Freizeitpark nach unseren Wünschen aufbauen, um so vielleicht auch gewisse Themenwelten hervorzuheben. Jedoch ist der Preis für die einzelnen Attraktionen noch recht willkürlich und folgt keiner genauen Linie. Denn selbst bei überzogenen Preisen wollten die Menschenschlangen an manchen Attraktionen nicht abklingen, so dass wir dadurch einen gewissen preislichen Vorteil erzielen konnten. Selbst wenn wir mal eine kurze Flaute hatten reichte es meistens aus den Preis für einen kleinen Moment herunterzusetzen. Als wir das Interesse bei unseren Gästen wieder wecken konnten hat es keinen Unterschied gemacht, wenn wir den Preis gleich wieder hochgesetzt haben. Wir gehen jedoch davon aus, dass dies noch ein Manko in der bisherigen Alpha-Version ist, welches sich wohl früher oder später einpendeln wird.

Retro Grafik mit gelungener Kamerasteuerung
Das wohl wichtigste Element für einen Aufbau-Simulationstitel ist neben der Grafik auch eine durchdachte und einfache Kamerasteuerung. Vom grafischen Aspekt betrachtet wirkt Parkitect gelungen bunt und lädt zu vielen Details ein, die nur erkundet werden wollen. Denn selbst jeder einzelne Besucher wirkt anders. Vor allem, wenn diese sich mit Goodies aus unseren Fan-Shops ausstatten.

Für den Kameramodus setzt das Entwicklerstudio Texel Raptor standardmäßig auf eine isometrische Perspektive. Die Kamera ist eigentlich fest eingerastet und man kann die Ansicht bequem per Tastenbefehl um 90° drehen. Zum Glück hat man auch bedacht, dass der Park auch erkundet werden möchte. Insofern haben wir auch die Möglichkeit uns mit der Kamera frei durch den Park zu bewegen und selbst auf einzelne Besucher per Mausrad stufenlos zu zoomen. Demnach wirkt dieser Part in dem jetzigen Entwicklungsstand schon sehr intuitiv und sehr ausgereift.

Individuelle Attraktions-Erstellung
Die meisten Liebhaber des klassischen Rollercoaster Tycoons waren vor allem von einer individuellen Bauweise für Achterbahnen begeistert. Diese Option wird den Spielern im Parkitect zumindest genauso geboten. Denn neben vorgefertigten Attraktionen werden gerade Tüftler bei der Konstruktion von Achterbahnen auf ihre Kosten kommen. Für Gelegenheitsspieler, oder all jene, welche sich nicht baulich austoben wollen, stehen auch stets vorgefertigte Achterbahnmodelle zur Verfügung. Insofern kann man auch verschiedene Achterbahnen erstellen ohne selbst Hand anlegen zu müssen. Für alle Bauherren besteht allerdings auch die Möglichkeit eine Strecke nach eigenem Belieben zu erstellen, bei welchem einem fast keine Grenzen gesetzt werden.

Beginnend mit einem Bahnhof konnten wir reihum Schiene für Schiene aneinandersetzen. Neben Lifthügeln sowie Auf- und Abfahrten waren dann vom Achterbahntyp abhängig, so dass mehrere Gefälle und Steigungen zur Auswahl stehen. Nur bei Loopings und Schrauben mussten wir auf vorgefertigte Bauteile zurückgreifen und konnten diese nicht selbst bestimmen. Anders als bei Rollercoaster Tycoon gibt es jedoch eine entscheidende Änderung. Denn die Neigung der Schienen können in 5 Grad Schritten angepasst werden, um somit vor allem den in Kurven auftretenden seitlichen G-Kräften so präzise wie möglich entgegen zu steuern. Auf dieser Art und Weise wird diesem Titel eine deutliche Tiefe geboten, wie wir diese eigentlich nicht gewohnt waren. Leider sind wir beim verbinden der letzten Schienenstücke oftmals ein wenig der Frustration verfallen. Dies lag aber hauptsächlich daran, weil es recht schwierig die richtige Höhe einzuschätzen war. Aber nach der Konstruktion der ersten eigenen Achterbahnstrecken konnten wir auch diese Hürde recht gut meistern.

Fazit:
Wer auf der Suche nach einem klassischen Aufbau-Simulationstitel für Freizeitparks der alten Schule ist dürfte mit Parkitect wahrscheinlich im Ziel angekommen sein. Denn das Gameplay konnte mich bereits in der frühen Alpha-Phase fesseln, so dass ich bei einzelnen Sessions durchaus die Zeit vergessen habe. Das Management mit dem Personal des Parks sowie die individuellen Einstellungsmöglichkeiten sämtlicher Attraktionen sorgen schon jetzt für einen regelrechten Suchtfaktor.  Natürlich steht dem Entwicklerstudio Texel Raptor noch einiges an Arbeit bis zum Release bevor, doch schon der derzeitige Entwicklungsstand kann sich durchaus sehen lassen.

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