Mit They Are Billions ist das erste klassische Echtzeit-Strategiespiel im Steam Early-Access erschienen, welches sich thematisch auf die Zombie-Apokalypse spezialisiert hat. Wir haben uns das Spiel für euch genauer angeschaut und berichten euch in unserem aktuellen Preview von unseren Erlebnissen und ob sich ein Überleben lohnen wird.
Zurück zu den Wurzeln des Genres
Die 90er Jahre konnte man als Geburtsstunde des Echtzeit-Strategie Genres ansehen, wo vor allem Titel wie Age of Empires, Command & Conquer sowie Warcraft 2 für einen regelrechten Suchtfaktor sorgten. Die Begeisterung dieses Genres ist aber auch heutzutage nicht verloren gegangen, wobei jedoch der klassische Basisbau bei dem ein oder anderen aktuellen Titel doch leider viel zu kurz gekommen ist.
Zum Jahreswechsel hingegen hat es das spanische Entwicklerstudio Numantian Games mit They Are Billions in die Early-Access Phase von Steam geschafft. Das neue Echtzeit-Strategiespiel orientiert sich hierbei an den Wurzeln dieses Genres und konnte bereits eine große Fangemeinde von seinem Spielprinzip überzeugen und führte sogar die Steamcharts an! Der Erfolgsfaktor dieses Titels beläuft sich allerdings hauptsächlich auf der traditioneller Spielmechanik, welche zugleich mit der Dramatik einer Zombie-Apokalypse vermischt wurde. Das Spielprinzip ist auch mehr als einfach erklärt: Wir müssen eine Siedlung aufbauen und versuchen zu überleben.
Da sich der Titel derzeit noch in der Early-Access Phase befindet sind logischerweise noch viele Spielelemente nicht integriert wurden. Bislang können wir somit nur auf einen Survival-Modus zurückgreifen, welcher uns ziemlich an The Walking Dead erinnert. Bevor wir uns aber auf das Schlachtfeld begeben können wir die Zombie-Population sowie die Spielzeit selber bestimmen. Von da an sind wir auf uns alleine gestellt und dürfen uns eine Siedlung nach persönlichem Belieben erstellen. Wichtig ist es nur, dass wir stets die Zeit im Blick haben sollten. Denn mit Ablauf dieser wird sich eine gewaltige Zombiewelle auf unsere Siedlung zubewegen, welche uns ins Jenseits befördern will. Somit ist es von großer Wichtigkeit bis dahin eine ausreichende Verteidigung aufzubauen.
Damit der Langzeitspielspaß vorhanden bleibt berechnet das Spiel die Karten sowie Startbedingungen in jeder Runde neu. Beginnen werden wir jedoch immer nur mit einer Handvoll Soldaten. Von da an müssen wir Zelte für Kolonisten und Arbeiter aufbauen, Nahrungsquellen erschließen und Holz aus nahe gelegenen Wäldern ergattern. Straßen werden in They Are Billions zwar nicht benötigt, jedoch sollte man stets auf die Anordnung der einzelnen Produktionsgebäude achten. Denn Sägewerke, Minen oder Jäger sollten immer unmittelbar an der Rohstoffquelle errichtet werden. Zumindest verhindert man auf diese Weise zeitliche Verzögerungen. Der Faktor Zeit spielt nämlich eine sehr große Rolle, welche wir durchaus seit der ersten Spielminute ernst nehmen müssen.
Für Veteranen des Echtzeit-Strategie Genres dürften die ersten Abläufe keine Probleme darstellen, da diese logisch aufgebaut sind. Für Neulinge wird es zunächst jedoch ein wenig schwieriger werden, da es bislang noch leider kein hauseigenes Tutorial geben wird, welches den Spielern die Grundelemente näherbringen wird. Hierbei allerdings noch einmal die Erinnerung, dass sich They are Billions aktuell in der Early-Access-Phase befindet und unter anderem dieses Feature noch im Laufe der Entwicklung ins Spiel integriert wird.
Basisbau vs. Scouting
Wer sich auf einen ruhigen Basisbau à la Anno bis zur Stunde Null einstellen sollte wird recht schnell auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht. Denn wir sollten die Umgebung in They Are Billions zu jeder Minute penibel im Auge behalten. Zwar werden wir in der frühen Spielphase nicht mit einer unaufhaltbaren Armee zu kämpfen haben, jedoch können auch kleinere Zombie-Herden für großen Schaden sorgen können. Zumindest wenn diese nicht frühzeitig erkannt werden. Aus der Entfernung stellen kleinere Gruppen anfänglich zwar keine allzu große Gefahr dar, sollten diese jedoch in eure Siedlung einfallen wird das unaufhaltbare Ende jedoch bevorstehen. Denn sobald die Zombies einzelne Gebäude attackieren wird sich die gefährliche Seuche schnell verbreiten. Kurz erklärt: Unsere Arbeiter sowie Bewohner werden in wenigen Sekunden als Zombies zurückkehren, so dass der kleine Überfall eines einzelnen Zombies schnell zu einer Invasion eskalieren kann. Diese wird in recht kurzer Zeit so enormen Schaden anrichten, welchen wir nicht mehr mit einer Handvoll Soldaten lösen können. Entsprechend wurden wir in der einen oder anderen Partie schon zum obligatorischen Neustart gezwungen.
Aber wie spielt sich eigentlich They are Billions und worauf wird der primäre Fokus beim Basisbau gesetzt? Mit dieser Fragestellung gerüstet haben wir uns auf die ersten Runden eingelassen und waren sichtlich überrascht.
Neben dem klassischen Basisbau, wozu eine ordentliche Grundversorgung der Siedlung zählt, wird allerdings noch ein großer Fokus auf die Verteidigung gelegt. Unter anderem können (und sollten!) wir unsere Siedlung mit einem Verteidigungswall verstärken. Dieser sorgt zumindest für die gewisse Sicherheit, da die gegnerischen Zombiehorden zunächst die Wälle einreißen müssen, bevor diese schlussendlich in die Siedlung einfallen könnten. Das verschafft uns bei der Verteidigung bei vor allem größeren Horden die notwendige Zeit. Entsprechend können natürlich auch militärische Gebäude errichtet werden, worunter auch Verteidigungstürme zählen werden. Diese spielen eine wichtige Rolle, wenn wir erst einmal in der Stunde null angekommen sind.
In der hauseigenen Kaserne können weitere Soldaten rekrutiert werden, welche ein weiteres wichtiges Element der Echtzeitstrategie-Spiele aufgreifen wird – nämlich die Nutzung einer Armee. Unsere ausgebildeten Einheiten können nämlich nicht nur zur Verteidigung, sondern auch zur Erkundung eingesetzt werden. Und diese ist ebenso wichtig, da wir auf kleineren Touren wichtige Ressourcen einsammeln können, welche sich als durchaus nützlich bei der Erweiterung unserer Siedlung erweisen werden. Denn jede Hilfe kommt gerade richtig, wenn man sich gerade in einer Post-Apokalyptischen Zeit befinden sollte.
Damit man im Gewusel nicht so schnell den Überblick verliert wurde ein Pausenmodus in das Spiel integriert. Diesen haben wir sehr ausführlich genutzt, um unseren Basisbau in Ruhe vorantreiben zu können. Denn der hektische Part des Spieles wird dennoch vorhanden sein. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir nach jedem Zeitablauf mit einer Zombiehorde konfrontiert werden. Diese wird auch immer stärker, um den Schwierigkeitsgrad aufrecht zu erhalten.
Es sollte demnach stets darauf geachtet werden eine ausreichende Verteidigungslinie mit diversen Türmen aufrecht zu erhalten, welche mit zahlreichen Soldaten abgerundet werden muss.
Hoher Wiederspielwert?
Da jede einzelne Karte komplett zufällig generiert wird ist zumindest mit Abwechslung zu rechnen. Anfänglich wird es zwar den ein oder anderen Frustmoment geben, welcher sich aber im Laufe der Zeit legen wird – zumindest gewissermaßen. Denn wir haben recht früh erkannt, dass jeder Fehler oder zeitlicher Verzug gnadenlos bestraft wird.
Für die Zukunft will das Entwicklerstudio auch noch einige Features in das Spiel einbauen, worunter unter anderem ein Kampagnen-Modus zählen wird. Dieser soll mit diversen Missionen ausgestattet werden, bei welchen wir sogar die Möglichkeit haben werden unseren Kontinent von den Zombies nach und nach zurückzuerobern. Auch die Ziele der einzelnen Missionen soll abwechslungsreich aufgebaut sein, so dass es neben klassischen Aufbau-Missionen auch taktische- oder gar Rettungsmissionen geben soll. Hinsichtlich der kommenden Neuerungen blicken wir zumindest sehr zuversichtlich in die Zukunft. Denn bislang erscheint They are Billions durchaus in einem guten Licht, trotz der wohlbemerkt frühen Entwicklungsphase.
Fazit:
Eins hat They are Billions schon von der ersten Spielminute bei mir geschafft: der stetige Drang im Survival-Modus länger zu überleben. Dies liegt mitunter aber vielleicht auch an dem post-apokalyptischen Hintergrundgeschichte, welches uns durchaus fesseln konnte. Der Einstieg in das Spielgeschehen ist aufgrund des fehlenden Tutorials zwar holperig, so dass wir in den ersten Partien sehr viele Fehler gemacht haben, die uns schlussendlich auch die Siedlung gekostet haben. Dennoch haben wir uns recht schnell eingefunden, so dass der Ehrgeiz stets in den Vordergrund gerückt wurde unsere Kolonie weiter voran zu treiben.
Natürlich geht der frühe Entwicklungsstand auch nicht an uns vorbei. Es fehlen noch viele Features und auch bei den Details fehlt es an vielen Stellen. Bislang gibt es noch keine sonderlich große Abwechslung hinsichtlich der Gebäude und Bau-Animationen fehlen auch noch komplett. Hinsichtlich der verschiedenen Soldatenklassen kann auch noch einiges getan werden. Denn es kommt noch recht schnell der Gedanke auf, dass man mit Masse mehr erreichen kann als mit Klasse. Entsprechend würden wir uns noch einen größeren Fokus auf verschiedene Fähigkeiten einzelner Klassen wünschen, womit man gegebenenfalls selbst aussichtslose Situationen noch umdrehen kann.
Nichts desto trotz wirkt They are Billions schon zu dem frühen Entwicklungsstand solide, weswegen wir auch den zukünftigen Features positiv entgegen blicken. Denn bis zum eigentlichen Release wird wohl noch ein wenig Zeit ins Land verstreichen.