Toby: The Secret Mine

Auf der eigenen Steam-Page beschreibt sich Toby: The Secret Mine mehr als eindeutig:
                      „A challenging puzzle platformer inspired by games like Limbo and Badland.
Damit wäre eigentlich schon fast alles gesagt.

 

Für Fans von Limbo hat das Tschechische Ein-Mann-Entwicklerstudio Lukas Navratil nicht bloß einen Klon, sondern eine liebevolle Hommage an den düsteren Puzzle-Plattformer geschaffen.

Die Ähnlichkeiten, vor allem in Design, Mechanik und „Story“ sind unüberschaubar: Ein kleiner Junge begibt sich auf die Suche nach entführten Freunden und muss auf dem Weg allerhand Kisten schieben, Sprünge meistern, Schalter-Rätsel lösen und fiesen Monstern ausweichen. Soweit so kopiert könnte man sagen.

Dass Toby: The Secret Mine dennoch nicht direkt im Shovelware Papierkorb landet, liegt an der deutlich erkennbaren Liebe, die in die Entwicklung geflossen ist. Grafisch präsentiert sich das Game, wie sein Vorbild, sehr dezent, aber stets sauber umgesetzt und stellenweise sogar abwechslungsreicher und farbenfroher als das „Original“. So verschlägt es Toby durch verschiedene Landschaften wie etwa mit Schneestürmen durchzogene Berge, oder vergleichsweise lauschige Wälder. Es bleibt nicht beim stringenten Schwarzweiß von Limbo. Die Soundkulisse mit seinen recht überzeugenden Umgebungsgeräuschen trägt zur stimmigen Atmosphäre bei.

Die Steuerung ist sehr direkt und präzise, was bei einem Plattformer wohl das wichtigste Merkmal sein dürfte. Diese Präzision ist bei all den tödlichen Fallen, Monstern und sonstigem Getier auch nötig. Ungeübte Spieler dürften des Öfteren ins Gras beißen, was teilweise an der Frustgrenze kratzt. Durch die enorm vielen Speicherpunkte, die einen eigentlich immer nur ein paar Meter zuvor wiederbeleben, wird das Ganze aber entschärft. So kann man auch nervigere Passagen nach mehrfachem Ausprobieren meistern.

Nur von der Story darf man sich absolut nichts versprechen – die Entführung von Mitbewohnern des eigenen Dorfes dient lediglich als Kulisse für das Ganze Rumgehoppse und Kistengeschiebe. Aber da hat sich Limbo ja auch nicht mit Ruhm bekleckert.

Fazit

Alles in allem bietet Toby: The Secret Mine sauber umgesetzte Plattformer- und Rätsel-Kost, die nie wirklich überragend, aber gerade für ein Ein-Mann-Projekt mehr als überzeugend ist. Manche werden sagen, der Stil ist dreist kopiert, wir sagen: Gut kopiert ist halb gewonnen… oder so ähnlich. Wer Freude an Limbo hatte, wird auch hier auf seine Kosten kommen. Die 10€, die Toby derzeit auf Steam kostet, kann man auch schlechter anlegen.

Good

  • Grafik und Sound stilsicher
  • Steuerung präzise
  • Faire Speicherpunkte

Bad

  • Keine ernsthafte Story
  • Kein Wiederspielwert
  • Keine allzu große Rätsel-Variation
7

Befriedigend

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