Mit Warhammer: Vermintide 2 geht die Jagd nach den Skaven in die zweite Runde. Wir haben uns den PvE-Koop-Titel genauer angeschaut und berichten euch von unseren Eindrücken im aktuellen Testbericht.
Die endlose Schlacht
Bereits seit 2015 konnte das Entwicklerstudio Fatshark mit dem Release von Warhammer: Vermintide einen wahrlichen Überraschungstitel auf dem Markt etablieren, wie wir es sonst nur von der Left 4 Dead Reihe her kannten. Warhammer: Vermintide 2 knüpft entsprechend lückenlos an den ersten Teil an und verspricht erneut spannende PvE-Kämpfe mit anderen Spielern. Entsprechend werden wir wieder in die Schlacht mit bis zu drei weiteren Verbündeten ziehen. Zur Auswahl stehen fünf unterschiedliche Helden, welche zudem noch drei verschiedene Klassen beinhalten werden. Der Umfang des Titels lässt sich auch sehen, denn wir werden im Nachfolger insgesamt 13 unterschiedliche Areale zu Gesicht bekommen, welche durchaus das Auge verzaubern werden. Neben riesigen Wäldern, uralten Elfenruinen und prachtvollen Weizenfeldern werden wir auch auf schön inszenierte Städte mit finsteren Gassen stoßen. Selbst prachtvoll wirkende Burgen samt düsteren Verliesen sowie unterirdische Höhlensysteme werden zu unseren zukünftigen Schauplätzen zählen. Die unterschiedlichen Areale laden zumindest zu abwechslungsreichen und detailreichen Schlachtplätzen ein, auf welchen wir uns durchaus wohlfühlen konnten. Natürlich geizt Warhammer: Vermintide 2 auch nicht mit Gegnermassen. Denn an Skaven sowie Chaos-Kriegern mangelt es durchaus zu fast keiner Minute im Spiel.
Das Ziel des Spieles hat sich eigentlich auch nicht großartig verändert: Wir müssen weiterhin versuchen uns durch die Gegnermassen in den verschiedenen Arealen zu prügeln und müssen dabei teilweise kleinere Aufgaben erledigen. Entsprechend wird die linke Taste eurer Maus erneut deutlich beansprucht, denn eure Waffen dürstet es nach viel Blut! Obwohl das Spielprinzip recht einfach gestrickt ist und vielleicht etwas zu banal klingen mag ist der Wiederspielwert dennoch gewährleistet. Es macht einfach Spaß seine Nah- und Fernkampfwaffen bis aufs äußerste auszukosten, um möglichst viele Skaven sowie Chaos-Krieger auf den Boden der Tatsachen zu befördern. Die spaßigen Kampfsequenzen werden zudem mit einer schönen Soundkulisse begleitet, was die gewisse Atmosphäre unterstreichen soll.
Das Kampfsystem
Das Herzstück von Warhammer: Vermintide 2 ist mitunter die feinfühlige Kampfmechanik, welche sehr gut in das Spiel integriert wurde. Der Kampfstil hängt unter anderem von der gewählten Klasse ab, für die man sich entscheiden sollte. Die Nahkämpfer werden in erster Linie durch die direkte Konfrontation für die gewisse Durchschlagskraft sorgen. Anfänglich werden wir zwar nur ein recht üppiges Waffenarsenal besitzen, welches wir aber bereits nach kurzer Spielzeit lohnend aufstocken können. Denn wir werden im Laufe bestandener Areale Loot-Chests bekommen, welche uns mit dem notwendigen Equipment ausstatten werden.
Von einfachen und schnellen Schlägen bis hin zum genüsslichen Ausholen mit einer schweren Axt ist fast alles möglich. Aber die Geschwindigkeit hängt wohl am ehesten von der Wahl der Waffen ab. Dolche können beispielsweise recht flink eingesetzt werden, haben jedoch einen geringeren Damage-Output als schwere Geschütze. Neben den einfachen Attacken können wir gegnerische Angriffe aber auch nach Belieben abwehren, was wiederum für weitere taktische Möglichkeiten sorgen wird. Des Weiteren wird man Angriffen auch per Ausfallschritt ausweichen können. Dieser ist im Nahkampf insbesondere bei kleineren (oder größeren) Bossen von großer Wichtigkeit. Denn die Health-Pakete sind teilweise recht rar gesäht!
Neben der primären Waffe werden wir jedoch auch auf Fernkampfwaffen zurückgreifen können. Mit diesen können wir Gegnermassen bereits aus der Entfernung bequem attackieren. Dies ist vor allem Interessant und Überlebenswichtig, sobald wir auf eine Gatling-Ratte oder Gasratte stoßen sollten.
Neben den klassischen Nahkampfklassen werden wir aber auch auf Fernkampf-Charaktere zurückgreifen können, worunter unter anderem Sienna zählen wird. Ihre Stärke liegt nicht in der direkten Konfrontation, sondern im Attackieren aus der Ferne mit Ihren verschiedenen Zauberstäben. Ihre Fähigkeiten sind besonders bei größeren Gegnermassen von großem Wert, da sie die notwendige Durchschlagskraft besitzt, um gerne auch mal mehrere Gegner gleichzeitig auszumerzen.
Ganz gleich wie gut wir uns im Kampf anstellen werden wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, wo wir vielleicht doch von den Gegnern zu Boden gezwungen werden. Ab diesem Zeitpunkt wird man jedoch nicht gleich das zeitliche segnen, sondern kann noch von seinen Teamkollegen in einem kurzen Zeitraum „wiederbelebt“ werden. Im Anschluss sollte man nur auf seine Energie-Anzeige acht geben, denn diese wird sich durch die Reanimation nicht wieder aufladen. Passen wir also nicht auf können wir recht schnell wieder im Staub liegen.
Sollten es die eigenen Teamkollegen jedoch nicht schaffen einen am Boden liegenden Spieler zurück ins Spiel zu holen wird man zunächst für eine gewisse Zeit aussetzen müssen. Von da an kann man das Spielgeschehen aus der Spectator-Sicht genießen. Aber keine Angst! An verschiedenen Stellen auf der Karte sind noch kleine Spawn-Punkte eingerichtet, zu welchen sich das übrig gebliebene Team nur noch vorkämpfen muss. Dort angekommen wird man wieder in das Spielgeschehen einsteigen können – Insofern unsere Teamkollegen uns aus den Klauen der Gegner befreien.
Kleinere Interaktionen
Hauptsächlich wird sich der Spieler in Warhammer: Vermintide 2 um Gegnermassen kümmern müssen. Allerdings sind einige Areale auch mit kleineren Rätseln bestückt, welche jedoch nicht sonderlich schwierig zu meistern sind. Häufig müssen wir nur Schalter betätigen und daraufhin herankommende Gegnermassen Elemieren bis sich beispielsweise eine Tür öffnen wird. Als weitere kleine „Interaktionen“ zählt unter anderem auch das Bestücken eines Karren mit Sprengfässern. Diese werden dann zur Sprengung benötigt, so dass es im Level weiter voran gehen kann. Entsprechend werden wir nicht auf großartige Innovationen stoßen. Die kleineren Events versuchen demnach das Spielgeschehen nur ein wenig abzurunden.
Neue Rollenspiel-Elemente
Als eine Neuerung in Warhammer: Vermintide 2 zählen vor allem die Karrierepfade, auf die wir zurückgreifen können. Anders als im direkten Vorgänger, werden wir nicht im Rang unseres gesamten Accounts aufsteigen, sondern werten lediglich die gespielten Helden auf. Ab einem bestimmten Level können wir uns mit den fünf zur Auswahl stehenden Klassen für eine Karriere entscheiden. Je nach Wahl lässt sich das Aussehen, die Bewaffnung sowie Skills entsprechend anpassen, so dass insgesamt 15 unterschiedliche Klassen entstehen.
Des Weiteren werden wir bei jedem Helden auch auf einen Talentbaum mit 15 passiven Boni’s zurückgreifen können. Mit jedem fünften Stufenaufstieg werden wir einen weiteren Skillpunkt erhalten, den wir entsprechend vergeben können. Schön ist es anzumerken, dass die vergebenen Skillpunkte nicht für immer gesetzt sind, sondern dass man diese wahlweise während der einzelnen Areale wechseln kann. Auf diese Art und Weise kann man sich seinen Charakter so formen und an das jeweilige Team anpassen, um möglichst effizient zu sein. Den Spielern wird somit ein großer Raum zum Experimentieren gegeben, was sich wiederum positiv auf den Wiederspielwert auswirken wird.
Fazit:
Was ich zunächst positiv anmerken kann ist, dass sich der Entwickler Fatshark wirklich um die Wünsche der Spieler gekümmert hat. Der fehlende Wiederspielwert des Vorgängers, war vor allem durch das frustrierende Belohnungssystem gekennzeichnet. Dies wurde durch das neue Loot-System zum Glück fast ausgemerzt, so dass die Ingame-Gegenstände wirklich auf die einzelnen Klassen abgestimmt ist. Vor allem die Möglichkeit einzelne Helden im Rang aufzuwerten (und per Karrierepfad und Skillpunkten zu formen) erscheint durchaus sinnvoll, als lediglich mit dem ganzen Account im Rang aufzusteigen. Dadurch hat man nicht nur mehr Möglichkeiten, sondern auch mehr Lust weitere Charaktere aufzustocken. Als einen Wunsch für die Zukunft hätte ich vielleicht nur noch, dass sich das Team bzw. die einzelnen Heldenklassen besser ergänzen könnten.
Nichtsdestotrotz hat Fatshark mit Warhammer: Vermintide 2 einen würdigen Nachfolger geschaffen, was insbesondere für PvE-Liebhaber zu einem Must-Have-Titel zählen sollte! Selbst für Neulinge im Warhammer-Universum erscheint der Nachfolger in einem guten Licht. Denn wir benötigen kein Hintergrundwissen, um uns mit den durchaus gut gelungenen Kampfsequenzen einlassen zu können! Wer noch nicht zugeschlagen hat sollte sich schnellstens drei weitere Kollegen schnappen und sich in den Kampf stürzen!