Pathfinder: Kingmaker Screenshot

Pathfinder: Kingmaker

PC
7.5

Befriedigend

Pathfinder: Kingmaker – zu schön, um wahr zu sein?

Pathfinder: Kingmaker Screenshot
Das Problem mit den zu schönen Dingen: Irgendwo ist meist ein Haken. Bei Pathfinder: Kingmaker sind es viele kleine. Und ein paar sehr große. Nach etwa 40 Stunden Spielzeit war der Spielstand im Eimer.

Pathfinder: Kingmaker von Owlcat Games macht vieles gut und einiges besser als die Konkurrenz. Auf Steam reichte es kurz nach Release trotzdem nur für ein „mixed“. Nur 64 Prozent der Spieler empfahlen das Spiel. Inzwischen ist der Wert auf 70 Prozent gestiegen. Befürworter werfen den Kritikern vor, „Jammerlappen“ zu sein. Das Pathfinder-Regelwerk sei nun mal für Hardcore-Rollenspieler. Alles andere für Weicheier. Eigentlich wollte ich das Spiel komplett testen. Der Zustand des Spiels und die Patch-Politik der Entwickler halten mich aber davon ab. Darum hier nun zunächst ein Zwischenfazit nach knapp 40 Stunden Spielzeit.

Mein Königreich zerfällt

Das Spiel wirft mir pro Ingame-Monat mehr Probleme entgegen, als meine Berater angehen können. Mein Königreich muss also scheinbar zwangsläufig irgendwann zerfallen. Zumindest kommuniziert das Spiel keinen Ausweg aus der verfahrenen Situation. Alles, was ich machen kann: Einen deutlich früheren Spielstand laden und darauf hoffen, rechtzeitig eine Lösung zu finden.

Vier Patches in der ersten Woche

Ganze vier Hotfixes haben die Entwickler innerhalb einer Woche nach Release veröffentlicht. Der Hotfix für den vierten Hotfix lädt bereits, während ich schreibe. Diese wirken sich aber scheinbar nur teilweise auf bestehende Spielstände aus. Einige grundlegende Spielmechaniken sind bei Neustart des Spiels plötzlich anders. Beispielsweise werden im Kampf außer Gefecht gesetzte Helden durch Heilzauber nun wieder wach. Wenn das in meinem bestehenden Spielstand keinen Einzug hält, und die Entwickler weiter alle zwei Tage einen neuen Patch veröffentlichen: Soll ich dann überhaupt noch weiterspielen? Oder warte ich besser erst mal ab, bis die Entwickler ihr Spiel zu Ende gepatcht haben?

Es wird nicht besser

Mit den offensichtlich übereilten Hotfixes kommen neue Fehler ins Spiel. Meine Bardin wirkt jetzt im Dauerfeuer Säureschlag, obwohl sie den Spruch gar nicht kann. Und der auch viel weniger Schaden macht als ihre Armbrust. Davon abbringen kann ich sie aber nicht. Schlägt bei meinen Nahkämpfern das automatische Anstürmen fehl, bleiben sie hängen und machen gar nichts mehr. Bis ich das automatische Wirken deaktiviere. Bis ich das aber sehe, hat der Gegner seinen Erstschlag bereits ausgeführt.

Am Anfang war es gut

Das alles ist gelinde gesagt sehr schade, denn Pathfinder: Kingmaker machte mir in den ersten 30 Stunden enorm viel Spaß. Die Dialoge sind im englischen Original verständlich und spannend zugleich geschrieben. Anders als Pillars of Eternity versucht Pathfinder: Kingmaker nicht, durch eine besonders altbackene Sprache authentisch zu wirken. So las ich auch noch die für meinen Fortschritt eigentlich belanglose Hintergrundgeschichte des dritten Händlers an der zweiten Ecke gern.

Die Vertonung der Hauptcharaktere toppt das aber noch. Der depressive Zwergenkleriker kann das Ende der Welt kaum erwarten. Er jammert für jeden Kratzer, das Bein fällt bestimmt gleich ab. Die hochnäsige untote Elfin steht wahrlich jenseits der Lebenden. Sie lässt diese ihren Unmut über ihr vorzeitiges Ableben nur zu gerne spüren. Am liebsten ist mir aber die Barbarin aus dem Norden. Schon im ersten Satz im Prolog macht sie klar, was sie von langen Worttiraden hält: nichts.

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