Mit Super Mario Odyssey hat es der beliebte Klempner von Nintendo wieder einmal auf die heimischen Bildschirme auf der neuesten Konsole Nintendo Switch geschafft. Ob dieser Titel auch wieder ein wahrer Erfolg geworden ist haben wir für euch in unserem aktuellen Testbericht herausgefunden!
Eine erneute Entführung steht im Haus!
Jedes Abenteuer, welches der beliebte Klempner Mario durchleben muss, startet ironischer weise fast identisch – Mit einer Entführung der heiß geliebten Prinzessin Peach. Auch Super Mario Odyssey knüpft an diese „Erfolgsstory“ an, so dass die Dame auch in diesem Titel zum unzähligen Male vom Bowser entführt wird. Dieses Mal jedoch mit dem Unterschied, dass der Bösewicht Nägel mit Köpfen machen und die junge Prinzessin unter die Haube bringen möchte. Kurz gesagt, mit ihrer Entführung plant Bowser auch sogleich seine eigene Zwangshochzeit. Natürlich tauchen wir mit dem Protagonisten Mario genau an der Stelle ins Spielgeschehen ein und versuchen nicht nur die Hochzeit zu verhindern, sondern gleichzeitig auch die Prinzessin ein weiteres Mal zu retten.
Anders, als in den vorherigen Mario Spielen, wird die ikonische Mütze des Helden gleich zu Beginn in einem dramatischen Kampf mit Bowser geschrottet. Der zunächst wirkende hoffnungslose Fall des Klempners wird durch einen freundlichen Hutgeist aufgefangen. Denn der Formwandler hat prompt die Gestalt seiner Mütze angenommen und bietet seine Hilfe im Kampf gegen Bowser an – denn dessen Schwester Tiara wurde ebenfalls von dem Boss der Koopas entführt.
Genau an dieser Stelle steigen wir dann in das Spielgeschehen ein, über welches man sich besser nicht allzu viele Gedanken machen sollte. Wer Mario (und dessen einfallsreichen Geschichten) kennt, der weiß, dass trotzdem ein großartiges Abenteuer bevorstehen wird.
Ein neuer hilfreicher Freund
Marios neuester Freund entpuppt sich auch gleichzeitig als wirkungsvoller Mitstreiter. Denn seine Fähigkeiten werden sofort in das Gameplay integriert, so dass wir erstmals in einem Mario-Abenteuer auch die Mütze nutzen können. Wahlweise um gewisse Hürden zu Meistern (indem wir diesen als Sprungbrett nutzen), Objekte zu zerstören oder in die Gestalt anderer Gegner zu schlüpfen. Gerade diese Vielzahl an Möglichkeiten bietet Super Mario Odyssey tatsächlich jede Menge Spielspaß!Denn die Nutzung der Mütze ist spielerfreundlich in das Abenteuer integriert worden. Per Knopfdruck lassen wir die Mütze bequem über die Karte fliegen und erlangen sogar die Kontrolle einzelner Gegner.
Auch diese Inszenierung der Übernahme wirkt sehr authentisch. Denn ist die Mütze erst einmal auf einem Gegner platziert, so wird die Kontrolle anhand des markanten Schnurrbarts hervorgehoben. Auch die Steuerung der verschiedenen Gegnerklassen kann sich durchaus sehen lassen. Wo wir uns in Gestalt der Gumbas zu meterhohen Türmen stapeln können (um beispielsweise an höhere Ebenen zu gelangen), so können wir in kleineren Panzern andere Gegner attackieren. Selbst in einer Raupe lässt sich so manch ein Vorsprung spielerisch leicht umgehen – und das macht nebenbei auch noch Lust und Laune! Selbst Stromleitungen können wir als Elektroblitz nutzen, um an gewissen Arealen schneller voran zu kommen.
Die Möglichkeit der Gegner-Übernahme ist zwar nicht immer zwingend notwendig, rundet das Spielgefühl aber wieder auf eine neue Art und Weise ab. Und genau so etwas haben wir in den Jahren in den zahlreichen Mario Abenteuern auch lieben gelernt. Umso erfreuter bin ich auch darüber, dass Nintendo auch in Super Mario Odyssey wieder ein weiteres, bislang unbekanntes, Feature in das Spiel integriert hat.
Monde statt Sterne!
Mit den Monden kommen wir zu einem weiteren Herzstück von Super Mario Odyssey. Ähnlich wie in dem damaligen Super Mario 64 (wo wir Sterne sammeln mussten um weiter zu kommen) wird man in dem neuesten Ableger mit Monden belohnt. Diese sind zum einen natürlich als ein gewisser Anreiz zu sehen immer mehr zu bekommen. Zum anderen dienen diese jedoch auch als Treibstoff für das eigene Luftschiff, die Odyssey selber. Denn um weitere Areale erreichen zu können wird man auf das eben angesprochene Luftschiff zurückgreifen müssen. In jedem Level werden eine gewisse Anzahl an Monden benötigt, um das Schiff vollzutanken, um weiter reisen zu können. Natürlich wird es noch viel mehr Monde geben, als wir im Endeffekt benötigen werden. Diese sind sozusagen als persönlicher Sammler-Anreiz zu sehen, was den Langzeitspielspaß aufrecht erhalten wird. Somit liegt es am Spieler selber, ob man jeden noch so kleinen Winkel nach den beliebten Monden erkunden, oder lieber direkt der Hauptgeschichte möglichst schnell folgen möchte.
Die Monde selber sind an den verschiedensten Stellen der Karte versteckt. Manch einer liegt einfach nur umher und bedarf kaum Geschicklichkeit oder Erkundungswillen. Andere hingegen können nur mit viel Können und Geduld erreicht werden. Auf diese Art und Weise versucht der Entwickler Nintendo ein möglichst einfaches Spielerlebnis zu ermöglichen. Und das Spielprinzip funktioniert durchaus sehr gut! Somit schafft man eine Optionsmöglichkeit, womit man im Spiel ohne Probleme voran kommen kann, ohne sich tatsächlich richtig anstrengen zu müssen. Alle weiteren sind sozusagen nur für die Spieler, die wirklich alles bis zum letzten Moment auskosten wollen.
Großartiges Leveldesign
Super Mario Odyssey ist erneut in einer 3D-Umgebung angesiedelt, was gleichermaßen auch einen gewissen Bewegungsfreiraum anbietet. Die schön inszenierten und recht unterschiedlichen Steuerungsmöglichkeiten sind aber nicht nur in Form der diversen Gegnern möglich, sondern lassen sich auch bei Mario selber durchaus sehen! Denn das Move-Set wurde auch sehr gut in Szene gesetzt. Demnach können wir wieder einmal auf diverse Hüpf-Varianten zurückgreifen, worunter beispielsweise Hechtsprünge, Wandsprünge, Dreifach-Sprünge, Rück- und Seitwärtssaltos und Stampfattacken zählen werden. Wir fühlen uns schon fast wieder in die Vergangenheit auf dem Nintendo 64 zurückversetzt, wo wir unser erstes Mario-Abenteuer in einer 3D-Umgebung vollends auskosten durften.
Entsprechend kann das weitreichende Repertoire an Bewegungsmechanismen dazu genutzt werden, um fast jeden Winkel der einzelnen Areale zu erreichen. Und gerade diese Mischung zwischen der vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten von Mario in Verbindung mit seiner Mütze sorgen für jede Menge Spielspaß. Dies geht sogar soweit, dass wir fast jedesmal die Zeit vergessen haben, sobald wir die Nintendo Switch gestartet haben! Aber genau das ist es, was uns jedes Mal wieder dazu bewegt einen neuen Mario-Titel zu erwerben.
In Sachen Leveldesign hat Nintendo unserer Meinung nach auch in Super Mario Odyssey wieder einen weiteren Meilenstein in der Firmengeschichte erreicht. Denn in der eigentlichen 3D-Welt wurden tatsächlich kleinere 2D-Areale integriert. Das klingt zunächst zwar etwas befremdlich, passt aber sehr gut in das Gameplay. Vor allem sorgt diese Mischung für weiteren Spielspaß. Zumal wir uns somit sogar in unsere Kindheit zurückversetzen konnten. An manchen Stellen schlüpfen wir durch die Super Mario typischen Röhren und finden uns in einer 8Bit Umgebung wieder. In diesen Bereichen ist die Bewegungssteuerung zwar auf die Grundsteuerung der klassischen Teile eingeschränkt (und wir können unsere Mütze nicht zusätzlich einsetzen), dass stellt jedoch eine gelungene Abwechslung dar.
Zusätzlich gibt es auch eine Hommage an viele ältere Mario-Spiele. Beispielsweise die Bürgermeisterin von New Donk City heißt Pauline, welche in den ersten Donkey Kong Teilen die zu rettende Schönheit dargestellt hat. Damit der Spieler den direkten Bezug auch nachvollziehen kann wurde sogar als finales Areal in der Stadt ein 2D-Donkey Kong Level integriert – einfach großartig!
Kleidung macht Menschen!
In Super Mario Odyssey gibt es nicht nur eine Menge zu erkunden, sondern auch viel zu sammeln. Hierbei beschränkt sich das Sammeln aber nicht nur auf die Monde, sondern auch auf Münzen. Die klassischen Goldmünzen haben aber einen zusätzlichen Wert, da wir mit diesen eine Vielzahl verschiedener Dinge in den örtlichen Shops kaufen können. Zum einen Einrichtungsgegenstände oder Sticker für unsere Odyssey, zum anderen aber auch viele Kleidungsstücke und verschiedene Mützenarten. Zu den normalen Münzen wird es hingegen auch noch Welten-Abhängige Münzen geben, welche nur in der entsprechenden Zone genutzt werden können. Damit können weitere einzigartige Gegenstände erworben werden.
Nach dem ausgiebigen Shopping können wir Mario selbstverständlich auch unterschiedlich einkleiden. Ob wir mit einem mexikanischen Poncho sowie Sombrero durch die heiße Wüste stapfen, oder uns gar in Badeshorts und Taucherbrille fortbewegen obliegt in dem Wunsch des Spielers. An manch einem Areal wird man sogar nur mit einem gewissen Outfit weiterkommen können, da ein gewisser Dresscode Voraussetzung sein kann. Insofern wurde nicht nur Wert auf die optische Abwechslung gesetzt, sondern Nintendo hat dies auch mit dem Gameplay verschmolzen. An dieser Stelle muss man jedoch sagen, dass die verschiedenen Outfits sonst keinerlei Mehrwert mit sich bringen werden. Außer der optischen Abwechslung haben wir nämlich keine Zusatzfähigkeiten, auf die wir zusätzlich zurückgreifen können. Aber wenn wir einmal ehrlich sind reicht uns das auch völlig aus. Denn der Spielspaß bleibt trotzdem auf einem konstant hohen Niveau.
Es warten viele Bosskämpfe
In Super Mario Odyssey dürfen Bosskämpfe auch nicht fehlen. Glücklicherweise mangelt es hierbei auch nicht wirklich. Denn mit dem Abschluss einer jeden Welt werden wir auf den ein oder anderen Boss stoßen, der sich mit uns messen möchte. Des Öfteren werden wir zum Beispiel auf die Broodals stoßen, welche in diesem Mario Ableger die Wedding-Planner von Bowser darstellen. Jeder dieser Boss-Gegner wird uns versuchen mit jeweils anderen Fähigkeiten aus dem Konzept zu bringen. Das Ziel ist aber trotzdem nach wie vor die direkte Attacke des Kopfes. Dreimal auf die Birnen der Gegner ist somit fast immer ein Garant für einen Sieg. Die unterschiedlichen Taktiken sorgen für die gewisse Abwechslung und haben uns sogar ab und zu schon gefordert.
Neben den Broodals werden wir aber auch auf weitere Bosse stoßen, wie zum Beispiel einem mechanischen Tausendfüßler. Diesen kann man zum Beispiel nicht mit direkten Attacken besiegen, sondern bei diesem muss man auf einen handelsüblichen Panzer zurückgreifen. Diese Mischung rundet auch an dieser Stelle das Gameplay sinnvoll ab und greift auf die verschiedenen Mechaniken von Super Mario Odyssey zurück. Aber keine Angst, gegen den Oberboss Bowser werden wir auch das ein oder andere Mal kämpfen müssen. An dieser Stelle möchten wir aber nicht zu viel im Voraus verraten.
Innovative Steuerung
Eine große Frage ist oftmals auch die Umsetzung der Steuerung. Diese ist in Super Mario Odyssey für die Joy-Con Bewegungsteuerung optimiert worden und spielt sich wirklich sehr leicht und authentisch. Nach den ersten Spielminuten haben wir uns auch sogleich damit zu Recht gefunden und hatten somit keinerlei Probleme gehabt. Schön ist es an dieser Stelle anzumerken, dass wir auf zwei Steuerungsvarianten zurückgreifen können. Entweder steuert man Mario bequem mit den entsprechenden Buttons, wobei verschiedene Moves auch entsprechende Tastenkombinationen voraussetzen werden. Zum anderen können wir die Joy-Cons aber auch bewegen, um manch eine Attacke auszuführen. Bewegen wir die Controller zum Beispiel im Kreis, so wird Mario seine Kopfbedeckung entsprechend im Rundumwirbler um sich herum schmeissen. Wenn wir die Controller ruckartig nach vorne bewegen, so wird die Mütze direkt nach vorne geworfen.
Das Schöne ist, dass wir zu keiner Zeit beide Steuerungsmöglichkeiten benutzen müssen, sondern stets die Wahl haben. Auf diese Weise kann man sich selbst seinen Spielstil aussuchen.
Als persönliche Erfahrung fanden wir jedoch das Spielen im Dock-Modus auf dem Fernseher deutlich einfacher als im Handheld-Modus. Denn die Kameraperspektive ist in dem zweiten Modus doch deutlich unübersichtlicher, was vielleicht zu einem erhöhten Schwierigkeitsgrad führen wird. Das liegt aber mit großer Wahrscheinlichkeit an dem kleinen Display. Es lässt sich prinzipiell zwar genauso auf dem kleinen Display spielen, aber irgendwie lädt der große Bildschirm doch zu einem größeren Spielvergnügen ein.
Nach dem Abspann ist noch nicht Schluss!
Wer in dem Abenteuer von Super Mario Odyssey nur die notwendigen Monde einsammelt und somit nur den roten Faden der Storyline durchläuft wird auf rund zehn bis zwölf Spielstunden kommen. Aber keine Angst, denn es wird noch eine Menge mehr geben, auf was sich die Spieler nach dem Hochzeits-Crash freuen dürfen. Denn nach dem Abspann wird das Abenteuer direkt mit der ersten Bonuswelt weitergehen. In der kommenden Welt warten zumindest eine zahlreiche Anzahl von zusätzlichen Herausforderungen, um wirklich alle versteckten Monde zu ergattern! Aber auch an dieser Stelle wollen wir nicht zu viel verraten!
Fazit:
Eins kann ich vorweg zu Super Mario Odyssey verraten: Das Spiel ist der Wahnsinn! Bereits nach den ersten Spielminuten konnte mich das neueste Abenteuer des Klempners derart fesseln, was ich kaum für möglich gehalten habe. Die Mischung des sehr schönen Soundtracks, mit den verspielt farbenfrohen und sehr abwechslungsreichen Umgebungen sowie des innovativ neu wirkenden Gameplays ist Nintendo wieder einmal mehr als gelungen. Vor allem trägt Cappy einen großen Anteil zum Spielspaß bei. Denn es macht eine Menge Spaß in die verschiedensten Gegner zu schlüpfen, um somit weitere Features zu nutzen.
Zum anderen konnte mich aber auch das innovative Leveldesign verzaubern. Besonders die Verschmelzung der 3D-Umgebung mit 8Bit-Arealen. Denn gerade an dieser Stelle blickte ich zunächst skeptisch auf dieses Feature, bis ich tatsächlich darauf gestoßen bin. Fast schon ein weiterer Meilenstein in der Mario-Geschichte.
Für alle Nintendo Switch Nutzer stellt Super Mario Odyssey meiner Meinung nach einen unbedingten Pflichtkauf dar. Denn es ist durchaus mehr als nur ein einfacher Sidescroller aus alten Tagen! Selbst eine Anschaffung der Switch nur für diesen Titel würde sich schon mehr als lohnen!